KOMMENTAR_
Der Inhalt und der Ton der SMS-Nachrichten, die auf dem beschlagnahmten Handy des Thomas Schmid, Alleinvorstand von Österreichs Staatsholding ÖBAG, gefunden und veröffentlicht wurden, machen sprachlos. Über politische und mögliche strafrechtliche Konsequenzen wurde in den letzten Tagen Seite um Seite geschrieben. Dem ist hier nichts hinzuzufügen. Aber ein dahinter liegendes Faktum ist darüber hinaus doch bedenkenswert: Wie rede ich über Menschen – vor allem hinter ihrem Rücken? Wie Schmid den Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, nach einem Arbeitsgespräch in einem SMS an Bundeskanzler Kurz mit Spott und Häme überschüttet, ist widerlich. Unabhängig von der notwendigen Aufarbeitung aller Vorgänge, die auf dem Handy von Schmid dokumentiert sind, soll sein Agieren jeden und jede aber auch zum Nachdenken über sich selbst anregen. Die Versuchung, über andere in deren Abwesenheit schlecht zu reden, ist groß, und nicht immer gelingt es, dieser Versuchung zu widerstehen. Da man ohnehin skeptisch sein darf, ob der Skandal rund um die SMS Konsequenzen haben wird, sollte man zumindest persönlich daraus lernen.
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