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Die Theaterregisseurin Carolin Bach wird von ihrer Gegenspielerin, der Seuche, plötzlich zur Untätigkeit verdammt. In ihrem Kopf verweben sich weibliche Geschichten aus Caros Umfeld, aus Büchern, Filmen und Theaterstücken, mit ihrer eigenen Geschichte zu einem Muster immer wiederkehrender männlicher Gewalt. Dieses Muster gilt es zu überwinden. Wer ihr dabei hift, das sind Caros Lieblingsdichterinnen, allen voran Ingeborg Bachmann. Endlich hat die Protagonistin wieder ein Projekt, gleichzeitig kann sie den Fortgang ihrer Geschichte nun selbst bestimmen.
Soweit ein Abriss der Handlung von „Wundalaund“, einem Triple-Album der Tribüne Linz, das am Mittwoch, 3. November, Premiere feierte. 15 Lieder von Rudi Müllehner alias Raul werden mit einem Hörspiel von Cornelia Metschitzer verbunden. „Das Stück entwirft ein äußeres und vor allem inneres Stimmungsbild der Gesellschaft zu Corona mit all den Fragen, die sich dabei auftun: Ist Corona gekommen, um uns zu trennen? Oder sticht sie uns unsere Blasen auf und verstrickt uns wieder neu? Hat Corona einen Sinn? Oder ist sie eine Heilige, die herhält für alles und jede Schuld auf sich nimmt? Viele Fragen, kaum Antworten“, sagt Cornelia Metschitzer.
Um zumindest Klarheiten über sich selbst zu gewinnen, unternimmt die Protagonistin Caro eine Reise zu sich selbst, in ihr Innerstes, und durchläuft dabei einen schmerzhaften Prozess der Erkenntnis. Zum Leben erweckt wird Caro übrigens von der Schauspielerin Tina Haller. Wegen der besonderen Länge des Albums wird der Text bei der Präsentation (siehe Termine am Artikelende) gekürzt wiedergegeben und der Fokus auf die Lieder von Raul gelegt.
Das Zitat „Es ändert sich jetzt vieles“ aus dem Stück sei programmatisch für den weiteren Weg der Tribüne Linz, sagt Metschitzer: „Nach vielen Jahren pausenlosen Produzierens, Inszenierens und Spielens haben wir erst im Stillstand so richtig erkannt, dass unsere exzessive Theaterarbeit mit einem solch geringen Budget reinste Zauberei war.“ Sie hoffe auf Rückenwind durch die bereits in Gang gesetzte Fair-Pay-Diskussion, um die schlechte Fördersituation bei den laufenden und künstlerischen Kosten in der freien Theaterszene zu überwinden.«
Nächste Termine der CD-Präsentation: So., 7.11, 17 Uhr; Fr., 19.11., 19.30 Uhr; Sa., 27.11., 19.30 Uhr; Tickets unter 0699 11 399 844 oder karten@tribuene-linz.at
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