Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Musik spielt in der Linzer Friedenskirche eine große Rolle. Die Sinfonia Christkönig unter der Leitung von Eduard Matscheko ist Teil des Pfarrlebens, gestaltet viele Gottesdienste und hat eine eigene Konzertreihe. Am Karfreitag wird die Johannespassion in der Liturgie erklingen, erzählt Eduard Matscheko.
Für ihn selbst war das Singen der Johannespassion ein Erweckungserlebnis: „Ich hatte zum ersten Mal ein Verständnis dafür, was klassische Musik zu leisten bereit ist“, erzählt der Geiger.
Was Musik auszudrücken vermag, mit welcher Wucht oder Zartheit sie den Menschen treffen kann, ist bei dieser Passion besonders spürbar. Zudem werden auf höchstem musikalischen Niveau Fragen des Glaubens erörtert, die Menschen zu Bachs Zeiten beschäftigt – und auch heute noch Gültigkeit haben: Warum musste Jesus, der doch ein Liebender war, so leiden? Und was hat sein gewaltsamer Tod uns gebracht?
Der Dirigent erlebte als Schüler und Chorsänger des Linzer Musikgymnasiums unter Balduin Sulzers Fittichen ein Passionskonzert in Palermo mit, das ihm die Welt der Klassik eröffnete. Damals stand Franz Welser-Möst am Dirigentenpult. Heute dirigiert Matscheko die Johannespassion in Linz.
Diese wird am Karfreitag um 19 Uhr in der Friedenskirche mit den großen Fürbitten, der Kreuz-Enthüllung und -Verehrung sowie weiteren Elementen der liturgischen Feier verwoben. Gemeinsam wird gebetet, gesungen, gefeiert.
Die Passion selbst zu singen ist ein Erlebnis – besonders für die Chorsänger:innen, wie Matscheko erzählt: „Viele haben die einzelnen Stellen der Passion und die Choräle wochenlang im Ohr. Die Musik begleitet sie durch die ganze Fastenzeit. Und durch das Proben werden alle immer besser“, freut sich der Dirigent und ergänzt: „Kirche habe ich als Kind als tragfähige Gemeinschaft erlebt. Sie ist Teil des Kulturlebens: das möchte ich weitergeben und erfahrbar machen“.
Das Leiden und Sterben Jesu hat die Kunst- und Musikwelt inspiriert, viele Komponist:innen haben den Leidensweg Jesu vertont, oftmals ist er im Konzertsaal zu hören, selten in Kirchen und im Rahmen der Liturgie.
Diese Tradition pflegt seit Jahren übrigens die Linzer Ursulinenkirche. Zum Bruckner-Jahr ist dort heuer Passionsmusik von Anton Bruckner zu hören.
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN