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Wie Chöre und ihre Leiter/innen unterstützt werden, berichten Kirchenmusikreferat und OÖ. Chorverband.
Etwa 30.000 Chorsänger/innen gibt es in Österreich; da sind alle jene, die unter der Dusche singen, noch gar nicht mitgezählt. Singen tut der Seele gut, trainiert das Zwerchfell, ist gut für die Atmung, wirkt lebensverlängernd und stärkt die Abwehrkräfte – und die Gemeinschaft. Das belegen zahlreiche Studien und deckt sich mit den Erfahrungen von jenen, die viel singen.
Während der Pandemie waren gemeinschaftliche Aktivitäten nicht immer möglich. Mittlerweile ist wie in anderen Bereichen wieder Normalbetrieb eingekehrt. Gleichwohl überlegen Andreas Peterl, Leiter des Kirchenmusikreferats, und Harald Wurmsdobler einen Leitfaden für den Herbst herauszugeben, um Chorleiter/innen in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Die sing-intensive Advent- und Weihnachtszeit steht schon vor der Tür, die Corona-Zahlen steigen, da will man sich keine Ausfälle leisten. Wie man sich gut schützen und Cluster vermeiden kann, um singfähig zu bleiben, dazu werden erneut Vorschläge erarbeitet. Lüften, Abstand halten, Testen zählt zu den Strategien. Wer sich krank fühlt oder Symptome hat, sollte besser zu Hause bleiben.
Marina Schacherl – sie ist Mitarbeiterin im Kirchenmusikreferat, Organistin und Chorleiterin – berichtet: „Naht ein Konzert oder ein Auftritt, testen wir uns 14 Tage vor dem Termin auch vor den Proben. Wenn ganze Stimmgruppen ausfallen würden, wäre das ein Problem.“ Die Verkehrsbeschränkungen sind jetzt schon eine Herausforderung für manche Chöre. Trotz aller Schwierigkeiten bleibt Peterl optimistisch: „Das Singen lässt sich nicht umbringen!“ Harald Wurmsdobler weiß, dass Singen mit Maske keinen Spaß macht. Singen sei lustbetont, die Freude am Singen wolle man gemeinsam leben: „Die DNA eines Kirchenchors ist es, als Teil der Liturgie die Feier mitzugestalten.“
Peterl streicht hier hervor, wie bedeutsam Kirchenchöre für das Pfarrleben sind: Neben der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten passiere hier Verkündigung durch die Beschäftigung mit biblischen Texten – und Kirchenchöre würden auch einen diakonischen Dienst leisten. Gemeinschaft werde ermöglicht und Menschen würden dazu angeregt, sich künstlerisch zu entfalten.
Bereits im Sommer konnte ein Veranstaltungsformat mit großem Erfolg durchgeführt werden: „Singen mit Aussicht“. Neun Termine hat der Chorverband in Oberösterreich angeboten, bis zu 300 sangesfreudige Menschen nutzten pro Termin die Gelegenheit, nach Herzenslust im Freien zu singen. Schacherl leitete zwei Nachmittage für Sangeswillige an, einen davon im Bildungshaus Puchberg in Wels (siehe großes Bild).
Schacherl ist auch stellvertretende Vorsitzende des Chorverbands OÖ. Dieser versteht sich als Interessengemeinschaft, der Fortbildungen anbietet, eine Chor-Info herausgibt und die Chorszene mit Beratungsangeboten unterstützt. Kirchenchöre können dem Chorverband als außerordentliche oder ordentliche Mitglieder beitreten und so die Vorteile einer Interessenvertretung genießen, machen Schacherl und Wurmsdobler aufmerksam. Insgesamt geht um eine Stärkung der Chorszene, die nach der Pandemie wieder neu Fahrt aufnimmt. «
Kirchenmusikreferat, Tel. 0732 7610-3111
Buchtipp: Gunter Kreutz: Warum Singen glücklich macht, Gießen, Psychosozial-Verlag, € 16,90
Rund 30.000 Chorsänger/innen gibt es in Oberösterreich, 230 beitragspflichtige Chöre zählt der Chorverband OÖ. und ist damit die größte Dachorganisation für Chorwesen. Der Verband versteht sich als Interessengemeinchaft, der zum einen Chorsänger/innen, -leiter/innen und Chöre unterstützt – durch Fortbildungen, Veranstaltungen und Beratungen – und zum anderen die Interessen auch gegenüber der Politik artikuliert. „Singen mit Aussicht“, Chortage, Chorweihnacht zählen zu den bekannten Formaten.
Kirchenchöre sind eingeladen, dem Chorverband OÖ. als außerordentliche Mitglieder beizutreten (kein Mitgliedsbeitrag erforderlich) und so die Chorlandschaft in Oberösterreich zu stärken. An alle geht die Einladung, wieder beim Online-Adventkalender mitzumachen.
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