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Günter Rombold war zeit seines Lebens ein interessierter, aufgeschlossener Mensch, erinnert sich Nitsch: „Er war sehr wertschätzend und wollte immer wissen, was in der Diözese los ist, welche Projekte gerade im Entstehen waren, welche Künstler an Neugestaltungen arbeiteten.“ Dieser Austausch fand, je älter Prof. Rombold wurde, immer öfter auch in den privaten Räumlichkeiten des Priesters, Kunstförderers und Sammlers statt. Dort sah man ein Bild von Siegfried Anzinger im Wohnzimmer hängen, daneben eine frühbarocke Kreuzigungsgruppe über dem Sofa, ein Bild von Alfred Kubin am Schreibtisch. Kunst war allgegenwärtig. „Spannend ist für mich, dass er mit der Kunst gelebt hat.“ Vieles verbarg sich aber auch in Sammelmappen in Schränken: „Das ist einfach schön, wenn man Originale anschauen kann und Arbeiten von Kubin und Rainer in Händen hält“, erzählt Nitsch, der selbst Künstler und Theologe ist.
Fülle an Werken. „Die Fülle, die in der Wohnung von Günter Rombold vorhanden war, hat mich überrascht“, erzählt Hubert Nitsch, der hauptberuflich Abteilungsleiter des Kunstreferats ist. Rombold verstarb am 10. Dezember 2017 im 93. Lebensjahr. In seinem Testament vermachte er alle Kunstwerke, die noch in seiner Wohnung in Linz waren, dem OÖ Landesmuseum. Die private Bibliothek ging an die Katholische Privatuniversität. Fast drei Wochen lang ist Hubert Nitsch damals nach der Arbeit für zwei bis drei Stunden in die Wohnung Rombolds gegangen und hat dort im Auftrag des Nachlass-Verwalters die Wohnung Zimmer für Zimmer, Schrank für Schrank nach Kunstwerken durchgesehen.
Sprache der Religion. Die Leidenschaft für Kunst wurde bei Rombold im Kindesalter durch seinen Onkel Max Fischer geweckt, weiß Nitsch. „Das hat mein Leben reich gemacht“, sagt Rombold in seiner Autobiographie dazu. Die Freundschaft mit Msgr. Otto Mauer war geprägt von der Beschäftigung mit Kunst. Die Kirche für Kunst zu öffnen, war beiden ein Anliegen: „Kunst ist die Sprache der Religion. Auf sie verzichten, heißt sprachlos werden“, ist eines der wichtigsten Zitate von Prof. Günter Rombold.
Sammlung Rombold. An der damaligen Katholisch-Theologischen Hochschule hat Rombold das Institut für Kunst und Kirchenbau gegründet. Die Förderung des Bereichs Kunst war ihm immer wichtig. Heute gibt es an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität eine Fakultät für Kunstwissenschaft und Philosophie. Prof. Monika Leisch-Kiesl hat sein Werk weitergeführt und auch die aktuelle Ausstellung mitkuratiert. An die 200 Grafiken, 16 Mappenwerke und vier Ölbilder konnten nach Rombolds Tod an die Landesgalerie Linz übergeben werden. Sie ergänzen nun die Sammlung Rombold, die er bereits im Jahr 2002 dem Land Oberösterreich übergeben hat. Die Ausstellung „Passion Kunst. Die Sammlung Rombold“ wird nun, am 26. Februar, um 18.30 Uhr in Anwesenheit von Bischof Hermann Glettler eröffnet.
Landesgalerie Linz, 27. 2.–1. 6. 2020
Kepler-Salon-Extern. Fragen nach dem Existenziellen – ein Rundgang durch die Ausstellung mit Hubert Nitsch und Gabriele Spindler, Leiterin der Landesgalerie, am Do., 2. April, 18 Uhr.
Buchpräsentation. Präsentation des Werkkatalogs: „Auf Kunst verzichten, heißt sprachlos werden.“ Die Sammlung Günter Rombold, am Do., 2. April, um 19 Uhr.
Tango Y Arte. Führung durch die Ausstellung mit Monika Leisch-Kiesl, Tango Argentino im Festssal der Landesgalerie mit DJ Joachim Leisch, am So., 10. Mai, von 10 bis 17 Uhr.
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