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Darf eine Frau, die menstruiert, in die Kirche gehen? Bedeutet das Tragen des Hijab Freiheit oder Unterdrückung? Diese und viele weitere Fragen werden in der Dokumentation „Girls & Gods“ aufgeworfen, wenn die Feministin Inna Shevchenko (von der ukrainischen Aktivistinnengruppe FEMEN) auf ihrer filmischen Reise Frauen zum Gespräch trifft. Dazu gehören Rabbinerinnen, von der römisch-katholischen Kirche exkommunizierte Priesterinnen (unteres Foto), Imaminnen und mehr. Manche scheinen im Zwiespalt zwischen Freiheit, Sicherheit und Religion zu sein, andere trennen strikt zwischen der Institution Kirche und dem persönlichen Glauben. Wieder andere Frauen mussten aufgrund unterdrückerischer Religionsgesetze fliehen oder wurden eingesperrt, weil sie sich dagegen auflehnten.
Egal mit wem Inna Shevchenko spricht, jede Frau hat ihren eigenen Weg, mit den oft herrschenden patriarchalen Strukturen umzugehen. Sie setzen sich für Veränderung ein, versuchen im System ihren Platz zu finden oder steigen aus. Wichtig zu erwähnen ist, dass Shevchenko nicht als neutrale Gesprächspartnerin agiert, sondern klar ihre eigenen Ansichten vertritt. Dadurch entstehen einerseits spannende Reibungen, andererseits wirkt ihr Gegenüber manches Mal in die Defensive gedrängt und man hätte sich stattdessen tieferes Nachfragen gewünscht. Insgesamt wühlt „Girls & Gods“ auf, macht wütend, bringt zum Nachdenken. Und zeigt, dass es selbst bei gegensätzlichen Meinungen möglich ist, sich respektvoll zu begegnen.
„Girls & Gods“: Kinostart Österreich 10. 10.; Sommerkino-Preview Sa., 23. 8., 20 Uhr, Freistadt, Localbühne: Warm-up Festival Der neue Heimatfilm; Idee & Buch: Inna Shevchenko, Regie: Arash T. Riahi & Verena Soltiz
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