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Eine "Entdeckungsreise durch Sakralräume", im speziellen Fall jene der Elisabethinen Linz, haben die für Kulturvermittlung Zuständigen der österreichischen Ordensgemeinschaften unternommen.
Unter dem Motto "Resonanz.Raum.Spiritualität" beleuchteten Experten aus Soziologie, Theologie, Architektur und Kirchenraumpädagogik die Frage, wie man mit Kirchenräumen in Resonanz treten kann, hieß es in einer Aussendung der Ordenskonferenz vom Mittwoch. Die Veranstaltung des Bereichs Kultur und Dokumentation fand in Kooperation mit den Elisabethinen und der Katholische Privat-Universität Linz (KU) statt.
Der Theologe Andreas Telser führte die Teilnehmenden in die Resonanztheorie von Hartmut Rosa ein, die Resonanz als "Fähigkeit, sich wirklich berühren und verwandeln zu lassen" beschreibt. Die von Rosa geschilderten Wesensmerkmale von Resonanz - etwa, dass es etwas geben müsse, das den Betrachter "anrufe"; die durch das eigene Handeln geschaffene Verbindung mit diesem; die eigene Verwandlung sowie die "Unverfügbarkeit" der Resonanz - seien auch in der Kulturvermittlung von Bedeutung, so Telser.
Praktisch erprobt wurde dieser Zugang bei Erkundungen der Sakralräume der Elisabethinen - in der 2009 für Spitalspatienten eröffneten Elisabethkapelle zwischen Kloster und Krankenhaus, in der aus dem 18. Jahrhundert stammenden Klosterkirche und in der 1964 als "Rückzugsort" für Ordensfrauen gebauten Konventkapelle.
Als "Räume einer anderen Wirklichkeitserfahrung" bezeichnete die Kunsthistorikerin Martina Gelsinger vom Fachbereich Kunst und Kultur der Diözese Linz Kirchen an sich. Sie seien in Bau und Ausstattung "eindrucksvolle Dokumente der jeweiligen Zeit, ihrer gesellschaftlichen Entwicklungen und Glaubenspraxis" und eröffneten "vielfältige Bezüge zur eigenen Geschichte, den Fragen nach dem Woher und Wohin und der Beheimatung". Die Expertin rief zudem auch zur Wahrnehmung des Kirchenraums "mit allen Sinnen" an.
Beendet wurde die Veranstaltung mit einer Resonanzrunde, in der auch zukunftsweisende Projekte der Elisabethinen vorgestellt wurden. Darunter etwa der Podcast "Kaleidoskop Leben" von Sr. Helena Fürst und das Generationenhaus in Linz, in dem auf mehreren Etagen Generationen von Kindergartenkindern über in Ausbildung befindliche, in Wohngemeinschaften lebende junge Menschen, sowie auch Mieder in insgesamt 15 Mietwohnungen sowie Menschen im betreuten Wohnen leben.
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