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Seit Jahren bemüht man sich, Linz als Kulturstadt zu etablieren. Brucknerhaus, Musiktheater, „Klassik am Dom“: Sind das Orte und Plätze, mit denen Sie etwas verbinden?
Rolando Villazón: Ich freue mich sehr auf dieses Konzert, denn es ist mein allererstes in Linz! Kultur, Musik und Kunst sind so extrem wichtig für unsere Gesellschaft – sie verbinden, bauen Brücken zwischen den Menschen, reißen Mauern nieder. Das ist so wichtig heute, denn es gibt viel zu viele Stimmen, die versuchen, uns zu spalten. Eine Stadt, die Kulturstadt sein will, ist mir also sehr sympathisch!
Sie werden mit Pumeza Matshikiza vor dem Mariendom auftreten. Was war Ihnen bei der Programmauswahl wichtig?
Villazón: Ich mag Open Airs im Sommer sehr gerne – besonders natürlich, wenn das Wetter mitspielt. Es herrscht eine besondere Stimmung, zumal vor so einer schönen Kulisse wie in Linz. Wir haben ein vielseitiges Programm geplant, da ist dann bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei: Oper, Operette, Zarzuela, etwas Broadway wie z. B. „Tonight, tonight“ von Leonard Bernstein – ein paar echte Evergreens, das kann ich Ihnen versprechen!
Sie wollten in jungen Jahren einmal Priester werden und haben ein Kloster in den Bergen aufgesucht. Welche Fragen haben Sie damals beschäftigt? Welche Antworten haben Sie gefunden?
Villazón: Mich beschäftigen die großen Fragen der menschlichen Existenz – schon immer. Antworten, oder vielleicht eher noch Anregungen, suche ich in der Literatur, der Philosophie, dem Austausch mit anderen Menschen. Das ist mir sehr wichtig. Ich bin eigentlich immer in einem Dialog – mit einem anderen Menschen, einem Buch, einem Kunstwerk, mit mir selbst. Ich finde nicht auf jede Frage gleich eine konkrete Antwort, aber ich nähere mich möglichen Antworten an.
Sie engagieren sich auch sozial. Warum ist Ihnen das wichtig?
Villazón: Kein Mensch ist eine Insel – „No man is an island“. Wir haben eine Verantwortung als Menschen, über den eigenen Tellerrand zu blicken, uns für die Welt und unsere Mitmenschen zu interessieren, Empathie zu haben, andere zu unterstützen – vor allem, wenn man so privilegiert lebt, wie wir es in den Industrienationen größtenteils tun.
Es gibt Künstler, die äußern sich sehr klar zu politischen Themen. Der Multipercussionist Martin Grubinger ist einer davon. Wie halten Sie das?
Villazón: Ich glaube, dass Kunst nicht per se politisch sein muss. Aber wie gesagt, wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung, jeder von uns. Und die nehme ich sehr ernst: Für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Hetze gegen andere Menschen sowie Gewalt gegen Mensch und Umwelt habe ich überhaupt kein Verständnis und stelle mich vehement dagegen – und das sage ich auch laut und deutlich.
Kartenverlosung: Wir verlosen für dieses Konzert 3 x 2 Karten. Beantworten Sie bitte folgende Frage: Welchen Berufsweg wollte Rolando Villazón in jungen Jahren beschreiten? Schicken Sie die richtige Antwort an: KirchenZeitung, Kw. „Villazón“, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz bzw. per E-Mail an: gewinnen@kirchenzeitung.at. Einsendeschluss: 31. Mai.
Das Konzert findet am Samstag, 13. Juli, um 20 Uhr statt. Karten im Domcenter: Tel. 0732 94 61 00, mit KiZ-Vorteilskarte 10 % Ermäßigung.
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