Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Draußen war es kalt, regnerisch, windig. Ein wenig Herzenswärme und Sonnenschein konnten gestern wohl alle gut gebrauchen. Italo-Star Eros Ramazotti brachte gefühlt beides zum Konzert in die Wiener Stadthalle mit: Italienische Leichtigkeit, unverwüstliche Balladen (Adesso Tu), rockige Klänge und das Wissen, eine bessere Welt ist möglich, wenn wir nur fest daran glauben waren die Grundmelodie des Abends.
Denn schon vor dem ersten Ton waren die 11.000 Besucher:innen gut drauf, ganz ohne Einheizer und ohne Vorband. Die Fans stellten sich auf zwei Stunden gute Stimmung ein und bekamen das auch. Als Eros Ramazotti die Bühne betrat, brandete Jubel auf. Rudimentär waren die Deutschkenntnisse des Italo-Barden: standardmäßig wünschte er einen „Guten Abend“, sagte mehrmals „Dankeschön“ und feuerte mit „Zugabe“ selbst das Publikum an, noch mehr zu verlangen.
Aber wozu auf Deutsch plaudern, wenn man so gut singen kann wie vor 37 Jahren und willig ist, das Publikum zu unterhalten - mit einladenden Gesten, Autogrammen und einem oft gesuchten Bad in der Menge. Bei seiner „Battito infinito“ -Tour mit rockigem Schwerpunkt fehlten die alten Gassenhauer nicht, die Töchter und Mütter nun gleichzeitig mittanzen ließen. Hits wie Terra promessa, Dove c'é musica, Se bastasse una canzone, Una storia importante und Cose dell vita fegten über die Stadthalle.
Dass Eros seine Texte am Teleprompter sichtbar mitlesen konnte, machte den bald 60-jährigen Italo-Barden fast schon sympathisch. Wohltuend überraschend waren seine Ausflüge ins Fach der improvisierten Klänge, mit mancher Einlage schien er auch seine Musiker:innen aus der Reserve locken zu wollen: ob einstudiert oder spontan, es hat dem Konzertabend mit großer Licht- und Bühnenshow gut getan.
Schön auch die Botschaft auf der Bühnenleinwand: „No war: Frieden ist die einzige Schlacht, die es wert ist geführt zu werden.“
Fazit: Kein starr abgespultes Programm, mit dem der Star durch die Lande tourt – und damit auch am 28. Juli in Linz bei Klassik am Dom Station macht -, sondern Eingehen auf das Publikum und Musik, die im Moment entsteht. Eine sehr mitreißende, überzeugende Mischung. Nach mehr als zwei Stunden entließ Ramazotti sein Publikum in die Nacht, die sich irgendwie besser anfühlte …
Klassik am Dom beginnt am 13. Juli mit Ambros und Steinbäcker. Eros Ramazotti kommt am 28. Juli nach Linz. Infos und Tickets: www.klassikamdom.at bzw. www.kirchenzeitung.at/klassikamdom
Wir verlosen für das Konzert bei Klassik am Dom am 28. Juli 1 x 2 Karten. Schreiben Sie bis 5. Mai an gewinnen@kirchenzeitung.at, KW: Ramazotti.
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN