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Der 65-jährige Priester war ein überaus geschätzter Seelsorger – weit über die Grenzen seiner Pfarren Bad Ischl, Pfandl und St. Wolfgang hinaus. Bischof Manfred Scheuer dankt ihm für sein vielfältiges und kreatives Wirken in der Pastoral sowie für sein Engagement in der Katholischen Aktion und in der Dechantenkonferenz. Im vergangenen Jahr hat Christian Öhler sich besonders im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024 eingesetzt: „Seine Kirche in Bad Ischl war ein offener Ort für zeitgenössisches Denken und Handeln“, würdigen ihn Elisabeth Schweeger, Künstlerische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt, und das gesamte Team: „Sowohl von der Kanzel aus als auch in persönlichen Gesprächen bei Besuchen von verschiedenen Veranstaltungen hat Christian Öhler stets mit Liebe und Zugewandtheit für ein friedliches Miteinander gestanden und geworben. Für Bad Ischl, für die Kunst, für diese Offenheit, mit der er uns beschenkt hat, gibt es keinen Ersatz. Für mich war er ein so wichtiger Gesprächspartner in der kurzen Zeit hier in Bad Ischl, so selbstverständlich stets die Kooperationen. Voll Neugierde. Einfach eine große Persönlichkeit.“
Pfarrer Öhler war auch Sprecher der Allianz für den freien Sonntag Oberösterreich und hat mit seiner klaren Positionierung und verbindenden Art zu einer guten Zusammenarbeit in dieser gesellschaftspolitischen Frage beigetragen. Christian Öhler ist in Linz-Bindermichl aufgewachsen, wurde 1985 zum Priester geweiht und war als Kooperator von Linz-St. Michael tätig, ehe er von 1995 bis 2010 die Pfarre Linz-Auwiesen in einer ehemaligen Textilfabrik aufgebaut und geleitet hat. Seit 2010 war er Stadtpfarrer von Bad Ischl.
Für die Kirchenzeitung hat Christian Öhler die heuer erstmals erschienene Osterserie geschrieben. Besonders berührend seine Passage über den Himmel, die Auferstehung und die Ewigkeit: "Als Priester habe ich schon viele Menschen mit der festen Hoffnung sterben gesehen, dass es ein Wiedersehen – in welcher Form auch immer – gibt.
Und im Übrigen zeigt sich ein interessantes Phänomen. Wenn in Umfragen nach dem Glauben an die Auferstehung gefragt wird, sagen drei von zehn Befragten: „Mit dem Tod ist alles aus.“ Aber mit dem Tod von geliebten Menschen konfrontiert, wählen Angehörige zur Verabschiedung ein Lied von Andreas Gabalier mit dem Titel „Amoi sehn ma uns wieder“ oder – und das trifft dann auch meinen Musikgeschmack – „Nur zu Besuch“ von den „Toten Hosen“. Wie neulich beim Begräbnis für den 31-jährig verstorbenen Raphael. Es war einer seiner Lieblingssongs: „Und ich verspreche dir. Wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit. Dann werden wir uns wiedersehen. Du kannst dich ja kümmern, wenn du willst, dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint, dass die Sonne scheint, dass sie wieder scheint.“
Solche Hoffnungen werden nicht enttäuscht. Das weiß ich aus dem Evangelium, aus dem Zeugnis von Menschen, die in diesem Vertrauen ihr Leben übergeben haben, und so sagt es mir auch mein Herz."
Pfarrer Christian Öhler: Auf Wiedersehen im Himmel (kirchenzeitung.at)
Die Trauerfeierlichkeiten
Am 7. September ab 16 Uhr und am 8. September kann man sich in der Stadtpfarrkirche Bad Ischl persönlich verabschieden. Dort wird auch am 8. September 2024 um 19 Uhr für den Verstorbenen gebetet. Das Requiem in der Stadtpfarrkirche Bad Ischl und die anschließende Beisetzung finden am 9. September um 15 Uhr statt. Am 5. September wird um 19 Uhr in Linz-Marcel Callo Eucharistie gefeiert.
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