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Bis Anfang Dezember soll das kostbare Instrument spielfertig sein.
Während bereits viel darüber diskutiert wurde, dass sich die Künstlerin Valie Export mit einem Schriftzug an der Außengestaltung beteiligen wird, rückt nun näher, wofür die Orgel von der deutschen Orgelbaufirma Späth eigentlich gebaut wird: Musik. Der Vorsitzende der diözesanen Orgelkommission, Domorganist Wolfgang Kreuzhuber, erläutert das Konzept des Instruments für die Wallfahrtskirche in Linz: „Es sollte eine größtmögliche klangliche Viefalt vorhanden sein, ohne dass jedoch konzeptionell die Bedeutungslosigkeit einer Allround-Orgel verwirklicht wird“, sagt der Musiker.
Die neue Orgel ist im Kern für Barockmusik ausgelegt, öffnet sich aber für die Romantik des 19. Jahrhunderts. „Der Architektur und der künstlerischen Ausgestaltung des Kirchenraumes entsprechend wird der Klang der Orgel hell und charmant werden“, sagt Kreuzhuber, der auch darauf verweist, dass das Gotteshaus am Pöstlingberg eine beliebte Hochzeitskirche ist. „Neben der Fülle des Orgelklangs werden der neuen Orgel auch sehr sanfte Töne zu entlocken sein.“
Neugierde und Erwartung sind also groß. Jahrzehntelang war am Pöstlingberg auf einem fehlerhaften Instrument aus den 1940er-Jahren gespielt worden. Jetzt werden Mechanik und Pfeifen in die neue „Königin der Instrumente“ eingesetzt. Fertig ist das Stück dann aber noch nicht, denn es folgt die Intonation: Die Pfeifen werden an den Kirchenraum und für die erwünschte Klangfarbe angepasst. Geht alles glatt, erklingt das Instrument Anfang Dezember so, wie es erdacht war.
Der Bau einer Orgel ist eine weitreichende Entscheidung. „Es gibt spielbare Orgeln aus dem 15. Jahrhundert“, sagt Kreuzhuber und hebt hervor, dass eine Orgel langlebig, aber immer auch ein Werk ihrer Zeit ist. Es sei das Recht eines Jahrhunderts, dass sich die jeweilige Orgelmode in den Instrumenten wiederfinde. Mit anderen Worten: Was in der Pöstlingbergkirche gerade entsteht, ist ein Werk mit bleibendem Wert.
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