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Den Roman der österreichischen Autorin Johanna Sebauer einer bestimmten literarischen Gattung zuzuordnen, ist nicht einfach, hat er doch satirische, komödiantische und auch sehr philosophische Ansätze.
Da beschließen drei alteingesessene Bewohner des – unaussprechlichen – Ortes Nincshof, dass sie vergessen werden wollen, ja, sie wollen aus den Archiven und Landkarten verschwinden. Fahrradtouristen sollen nicht einmal in die Versuchung kommen, ihren Ort aufzusuchen oder durchzufahren. Die alte Erna Rohdiebl soll ihnen dabei helfen. So sitzen sie jeden Abend zusammen und planen ihr Vorgehen. Allerdings gibt es in diesem beschaulichen Ort einen Neuzugang, eine Wiener Familie, die voll Energie aufs Land gezogen ist. Isa, eine erfolgreiche Dokumentarfilmerin, ihr Mann, gebürtiger Italiener, der seine Zukunft in der Aufzucht von Irrziegen, einer ganz besonderen Ziegenrasse, sieht, und deren Tochter, die sich auf dem Land so richtig langweilt. Diese Zugezogenen bedeuten für die Pläne der Oblivisten eine Gefahr: Isa, weil sie viel über die Geschichte dieses Dorfes wissen will, und Silvano, weil er seine Ziegen touristisch vermarkten will.
Und so schrecken die Nincshofer auch vor einer Ziegenentführung nicht zurück.
Natürlich endet das Buch versöhnlich, Erna Rohdiebl kann Isa auch noch einen guten Ratschlag mitgeben: „... dass Leben auch Leid bedeutete. Und dass das auch hierbei das Wesentliche war, weil auf das auch ein aber nicht nur folgte und sich genau deshalb all der Kummer, der einen manchmal befiel, trotzdem lohnte.“ Allein wegen dieses Satzes eine unbedingte Leseempfehlung, aber nicht nur!
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