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Der Untertitel des Romans der deutschen Kunsthistorikerin Birgit Poppe lautet „Ein Leben an der Seite von Caspar David Friedrich“, und „Die Frau am Fenster“ ist auch der Titel eines seiner bekanntesten Bilder.
Die Frau am Fenster ist Caroline Bommer, die 20 Jahre jüngere Frau von Caspar David Friedrich. Sie lehnt, schwanger zum ersten Kind, am Fenster, der Blick ist nach außen gerichtet und der Betrachter, die Betrachterin, sieht nur ihre Frisur, ihr Kleid. Wer ist diese Frau, deren Mann heute als einer der bedeutendsten Maler der Romantik gilt? Er hat sich immer geweigert, ein Porträt seiner Frau zu malen, da er angeblich nur das Malen von Landschaften beherrscht habe. So ist der Nachwelt sehr wenig von Caroline überliefert. Drei Kinder hatte sie mit Caspar David Friedrich, und das Leben mit ihrem Malergatten soll nicht immer einfach gewesen sein. Wer kann sich heute noch vorstellen, dass die Hochzeit der beiden um 6 Uhr in der Früh stattgefunden hat? Sie starten ihr gemeinsames Leben in Dresden, ganz nah an der Elbe, in einer einfachen Mietwohnung. Nach den ersten harmonischen Jahren wird das Zusammenleben mit dem Künstler immer schwieriger. Er erreicht seine angestrebten Ziele nicht, seine Landschaftsbilder geraten nach anfänglicher Begeisterung wegen ihrer Düsternis in Vergessenheit. Dazu kommen Anfälle von Melancholie und Schwermut, die Caroline immer wieder auszugleichen versucht. Er reist nach Rügen und sucht dort Erholung, aber nach zwei Schlaganfällen stirbt Caspar David Friedrich und lässt seine Familie in Armut zurück.
Ein sehr berührendes Buch, das neugierig macht auf die Bilder von Caspar David Friedrich, aber auch auf seine Frau, die Frau am Fenster.
PS: Das Bild „Die Frau am Fenster“ ist in der Nationalgalerie Berlin zu bewundern.
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