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Mensch, Komponist, Katholik. Lehrer, Organist, Musiker. Auf dem Land aufgewachsen, in die Stadt gezogen, der Heimat verbunden geblieben. Geachtet, belächelt, verehrt: Noch lange könnte die stichwortartige Beschreibung von Anton Bruckner weitergeführt werden.
Im Jahr 2024 wird anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten das Brucknerjahr ausgerufen. Die Vorboten sind schon jetzt hör- und sichtbar.
Im Alten Dom, der Ignatiuskirche und Bruckners ursprünglicher Wirkungsstätte als Domorganist, wird an Bruckners Geburtstag mit einer Auftaktveranstaltung des Brucknerbundes für Oberösterreich das Brucknerjahr eröffnet.
Am 4. September um 20 Uhr ist die Uraufführung von Ernst Ludwig Leitners „Dialog mit Anton Bruckner“ zu hören. Anschließend wird Michael Kienzers Kunstwerk „Vierklang“ präsentiert. Kienzer ist mit Preisen ausgezeichnet und hat in der Stiftskirche Garsten den Altarraum neu gestaltet. Danach wird eine weitere Uraufführung erklingen: Bernd Preinfalks „Troger“. Die beiden Auftragskompositionen sind der Brucknerorgel auf den Leib geschrieben. Zum Ausklang wird das Reger Vokal Ensemble Männerchöre von Anton Bruckner interpretieren.
Auch die Diözese Linz hat einiges im Brucknerjahr vor. Zwei Jubiläen stehen an: Neben Bruckners 200. Geburtstag wird auch „100 Jahre Mariendom“ gefeiert, berichtet Bischofsvikar Johann Hintermaier, bei dem die Fäden für die beiden Jubiläen zusammenlaufen.
Da trifft es sich gut, dass Anton Bruckner als Katholik und Komponist engen Kontakt zum damaligen Bischof Rudigier hatte und daraus zahlreiche Auftragskompositionen des Meisters aus Ansfeden für den Mariendom entstanden sind: „Musikalisch und religiös war Bruckner ein Leben lang ein Suchender. Das Te Deum war prägend und tragend für sein Leben“, sagt dazu Hintermaier (Anm.: Te deum laudamus, lat. = Wir loben dich, Gott). Dieses Werk und viele weitere werden im Brucknerjahr im Mariendom zu hören sein. Fachtagungen und Symposien sind geplant: etwa am 27. April 2024 über die Architektur des Mariendoms und den Einfluss der Neugotik auf Bruckners Schaffen.
Am 28. April wird beim Festgottesdienst im Mariendom Bruckners d-Moll-Messe erklingen. Auch eine Tagung über Bruckners Spiritualität ist von der KU Linz von 8. bis 9. November 2024 in Vorbereitung. Zudem gibt es eine Kompositionswerkstatt in Kooperation mit dem Land Oberösterreich: „Komponieren in himmlischer Höhe“, bei der die Eremitenstube miteinbezogen ist. Bewerbungen für junge Komponist:innen sind bereits jetzt willkommen. Und: Die Kirchenzeitung wird im Brucknerjahr laufend ausgewählte Schwerpunkte in der Berichterstattung setzen.
Kompositionswerkstatt, Bewerbungsfrist: 31. Oktober 2023, www.dioezese-linz.at/kompositionswerkstatt
Bruckners Improvisationskunst auf der Orgel ist legendär. Dem trägt auch das Brucknerhaus Linz Rechnung und organisiert einen Orgelimprovisationswettbewerb „Anton Bruckner“. Einreichungen sind bis 1. November möglich. Gesucht werden junge Talente bis zum 35. Lebensjahr.
Drei sonntägliche Orgelherbst-Matineen um 11.30 Uhr werden die vielfältigen Klangmöglichkeiten der Brucknerorgel in der Stiftsbasilika präsentieren: am 10. September kommt Andreas Etlinger (St. Florian), am 17. September Gerhard Raab (Linz) und am 24. September Anne Horsch (Deutschland).
Beim Internationalen Brucknerfest Linz wird Markus Rupprecht am 27. September auf der großen Orgel im Brucknerhaus ein Konzert geben. Das Brucknerfest steht heuer unter dem Motto „Aufbruch. ‚Das Ewig-Weibliche / Zieht uns hinan.‘“ Folglich stehen an diesem Abend Werke von Komponistinnen auf dem Programm: Fanny Hensel, Clara Schumann, Elsa Barraine u. a.
Beginn ist um 19.30 Uhr.
Info: www.brucknerfest.at
Im Rahmen des Festivals KirchʼKlang findet am Sa., 30. September, ein Konzert in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Bad Ischl statt. Bruckners 7. Sinfonie in E-Dur steht auf dem Programm. Es musiziert das Orchester Wiener Akadamie unter Martin Haselböck. Das Konzert beginnt um 15.30 Uhr. Davor lädt der Brucknerjahr-Koordinator des Landes Oberösterreich, Norbert Trawöger, zum Gespräch: um 14.30 Uhr (Trinkhalle).
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