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Nur das, was sie an Kleidern am Leib trug, und ihr neun Monate altes Enkelkind hat der Zyklon „Idai“ Anifa Fernando gelassen. Sie verlor in den Wassermassen ihre Tochter und vier weitere Familienmitglieder, ebenso ihre Lehmhütte und ihre Felder. Auch von den Nachbarn hat keiner überlebt. Die 45-jährige Frau konnte sich mit ihrem Enkel auf einem Baum in Sicherheit bringen, wo die beiden vier Tage und vier Nächte ausharrten – ohne Wasser, ohne Nahrung, Wind und Wetter ausgesetzt, zusammen mit zwei Schlangen. Als die Fluten etwas zurückgingen, machten sie sich auf die Suche nach Hilfe. Nach einem 67 Kilometer langen Fußmarsch auf sumpfigem Terrain erreichten Antifa Fernando und ihr Engel völlig entkräftet die Missionsstation in Mangunde, wo sie endlich behandelt werden konnten. Beide leiden an Malaria. Mangunde ist eine der vier Missionsstationen, die die Aktion SEI SO FREI bereits seit zwei Jahrzehnten unterstützt. Mit Schicksalen wie dem von Anifa und ihrem Enkel werden die Helfer/innen auf den Missionsstationen täglich konfrontiert. Und mit noch schrecklicheren: Menschen, die mitansehen mussten, wie Kinder, Großeltern, Nachbarn entkräftet von den Bäumen oder Hausdächern fielen und hilflos ertranken oder wie sich Krokodile auf sie stürzten. Wie viele Leute rund um die Missionsstationen umgekommen sind, weiß man nicht, weil viele Dörfer nicht registriert sind.
„Die Missionsstationen sind Lebenszentren“, beschreiben Franz Hehenberger und Elisabeth Tanzer von der Aktion SEI SO FREI die weitläufigen Anlagen: Internatsschule, Brunnen, Geburtenstation, Gesundheitszentrum, Bäckerei und Kirche. Zwar hat der Zyklon auch dort alles zerstört, aber die Stationen wurden binnen Kurzem notdürftig wieder als Zentren für die Nothilfe in Betrieb genommen. Als eine Art von Rettungsinseln dienten die Stationen auch in der Zeit vor dem Zyklon. Wenn man krank wurde, die Ernte nicht zum Überleben reichte – bei der Missionsstation fand man stets Ansprechpartner/innen, die zu helfen versuchten. Als das SEI SO FREI-Team Hehenberger und Tanzer im August 2018 Mosambik besuchten, freuten sie sich: Im Grunde waren alle Bauten fertig. Jetzt könnten sie sich noch mehr den Menschen in den Dörfern widmen, war der Plan – den das Hochwasser gründlich durchkreuzte. SEI SO FREI hat bereits Geld überwiesen, damit Verbandsmaterial, Malariatests, Choleramedikamente und auch Lebensmittel gekauft werden können. Schon mit 25 Euro kann eine Familie mit sieben Personen eine Woche lang verpflegt werden. Trotz der Katastrophe sieht das SEI SO FREI-Team einen Lichtblick: „Die Menschen haben alles Materielle verloren, aber nicht ihre Bildung, für die wir uns engagiert haben. Die konnte die Flut nicht vernichten.“
Wer helfen möchte: Spenden ist über www.ooe.seisofrei.at möglich und mit dem Kennwort „Soforthilfe Mosambik“ unter folgender Kontonummer: AT30 5400 0000 0069 1733
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