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Jeder Impfstoff regt im gesunden Körper eine natürliche Abwehrreaktion an.
Der Organismus kann im Ernstfall bereits mit den Krankheitserregern umgehen und sie erfolgreich bekämpfen. Durch die Corona-Pandemie sind verschiedene Impfstofftypen in aller Munde.
Schutzimpfungen gegen Erkrankungen zählen zu den wichtigsten Errungenschaften der modernen Medizin. Damit können nicht nur Krankheiten, sondern auch Behinderungen – wie dies zum Beispiel bei der Kinderlähmung der Fall ist – und oft auch der Tod verhindert werden. Viele Erkrankungen konnten durch Schutzimpfungen zurückgedrängt werden. Bei den Pocken ist es beispielsweise gelungen, sie auszurotten.
Beim Impfen geht es darum, den Körper ganz gezielt mit einem möglichen Krankheitserreger in Kontakt zu bringen, damit rechtzeitig entsprechende Abwehrstoffe gebildet werden können. Sollte es dann tatsächlich zu einer Infektion mit dem Krankheitserreger kommen, ist der Organismus aufgrund der Impfung bereits darauf vorbereitet. Die durch den Erreger verursachte Infektionskrankheit kann dadurch verhindert oder zumindest gelindert werden. Auch mögliche Komplikationen von Infektionskrankheiten werden dadurch vermieden.
Die älteste bekannte Impfung in Europa ist die gegen Pocken. Während die ersten Impfstoffe oft auf Zufällen und genauen Beobachtungen beruhten, geht man heute systematisch an deren Entwicklung heran.
Welche Impfstoffe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wann und wie verabreicht werden sollen, ist im Österreichischen Impfplan geregelt. Dieser wird in Zusammenarbeit von Gesundheitsministerium und Expert/innen des Nationalen Impfgremiums erstellt und jährlich aktualisiert. Er enthält unter anderem alle Details rund um das kostenlose Kinder-Impfprogramm, das die damalige Gesundheitsministerin Eleonora Hostasch 1997 ins Leben gerufen hat. Darüber hinaus enthält der Österreichische Impfplan Empfehlungen für viele andere Impfungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Bei den Impfstoffen unterscheidet man grundsätzlich zwischen Lebendimpfstoffen, Totimpfstoffen, mRNA- (messenger-RNA)-Impfstoffen sowie Vektor-basierten Impfstoffen.
Hier handelt es sich um Impfstoffe, die aus abgeschwächten („attenuierten“) Krankheitserregern hergestellt werden. Beispiele für Lebendimpfstoffe sind die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken.
Sie enthalten abgetötete Erreger (Bakterien oder Viren) oder Bestandteile davon. Diese Erreger sind nicht mehr vermehrungsfähig (inaktivierte Impfstoffe). Beispiele für Totimpfstoffe sind jene gegen Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten und Tetanus. Übrigens: Dieses Prinzip, dass man das menschliche Immunsystem mit einem Teil seines Erregers konfrontiert, macht man sich auch bei Impfungen gegen Tumore zunutze – in diesem Fall mit Tumorbestandteilen.
Mit mRNA-(„Boten“-)Impfstoffen wird dem Körper quasi eine „Bauanleitung“ von Bestandteilen der Krankheitserreger injiziert. Daraufhin produzieren die menschlichen Zellen die Erregerbestandteile selbst. Dies wiederum regt das menschliche Immunsystem zur Bildung von Abwehrstoffen z. B. gegen das SARS-CoV-2 (Coronavirus) an. Messenger-RNA-Impfstoffe werden seit 2013 klinisch getestet, das Prinzip selbst ist seit 1990 bekannt.
Bei Vektor-Impfstoffen werden – wie bei mRNA-Impfstoffen – „Baupläne“ von Bestandteilen des Krankheitserregers verabreicht. Um diese in den menschlichen Organismus zu bringen, greift man auf einen „Träger“, den Vektor zurück. Bei den derzeit zugelassenen Vektor-Impfstoffen kommen adaptierte Erkältungsviren zum Einsatz. Sie dienen lediglich als Transportmittel und können sich nicht weiter vermehren. Auch hier wird das menschliche Immunsystem zur Bildung von Antikörpern angeregt.
Für einige Infektionskrankheiten gibt es Kombinations-Impfstoffe – wie zum Beispiel die Sechsfach-Kombinationsimpfstoffe für Kleinkinder. Auf diese Weise kann mit einer Impfung mehreren Krankheiten vorgebeugt werden. «
Ein Virus zwingt bei einer Infektion menschliche Zellen, das vollständige Virus zu vervielfältigen. Mit den mRNA- und Vektor-Impfungen werden Zellen dazu gebracht, Teile des Virus zu bauen. Durch diese erlernt der Körper den Umgang mit den Erregern, ohne dass die Krankheit ausbricht oder schwer ausbricht.
Impfdurchbrüche passieren vor allem durch die Weiterentwicklung des Virus. Sogenannte Mutationen machen den Erreger für die körpereigene Abwehr schwerer erkennbar.
Zum Bild ganz oben: Ein winziges Teilchen eines mRNA-Impfstoffs: Fettkügelchen transportieren künstlich hergestellte Baupläne für Teile des Erregers SARS-CoV-2 in den Körper. Die Kügelchen sind so klein, dass sie auch unter dem Mikroskop unsichtbar sind.
Die enthaltenen Baupläne nennt man mRNA, also englisch „messenger-RNA“ oder deutsch „Boten-Ribo-nukleinsäure“. Einen Teil der Impfstoffherstellung leisten die menschlichen Zellen dann selbst. Denn sie produzieren Bruchstücke des Coronavirus, die der Körper später wieder vernichtet. Dadurch lernt er den Umgang mit dem Virus.
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