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„Sogenannte Verschwörungstheorien sind für uns an sich nichts Neues“, sagt Herbert Mühringer, Referent für Weltanschauungsfragen der Diözese Linz. „Seit dem ersten Lockdown beschäftigt uns das Thema bei den Anfragen, die uns erreichen, aber deutlich mehr.“ Wobei Mühringer gleich dazusagt, dass es eigentlich Verschwörungsmythen und keine „Theorien“ sind, da sich die Inhalte ja einer wissenschaftlichen Überprüfung entziehen.
Zu den bekanntesten dieser Mythen zählt jener von der angeblichen „Züchtung“ des Corona-Virus in einem chinesischen Labor. In den seltensten Fällen wenden sich jene, die das glauben, an die Referenten, sondern indirekt Betroffene wie Verwandte und Freunde, die sehen, wie jemand in solche Welten eintaucht. „Hier ist es wichtig, möglichst viele geprüfte Fakten zur Hand zu haben. Wir bieten Informationsmöglichkeiten auf unserer neuen Homepage an“, sagt Mühringer. (siehe unten)
Da Verschwörungsmythen einen Mechanismus gegen rationale Einwände haben (etwa: „Gegenargumente sind lediglich von den Verschwörern selbst gelegte falsche Fährten“), ist es schwierig, zum Betroffenen durchzudringen. Mühringer rät aber davon ab, sich deshalb von der Person zurückzuziehen: „Die persönliche Beziehungsebene sollte man nicht verlassen, aber klarstellen, dass man eine Meinung nicht teilt. Bricht man die Beziehung ab, besteht die Gefahr, dass die Person noch weiter in der Meinungsblase abtaucht.“ Einen Rückgang der Verschwörungsmythen erhofft sich der Experte stufenweise, wenn mit einem Impfstoff erste Erfolge im Kampf gegen Corona erzielt werden.
Ein anderes großes Thema für Mühringer und seine Kolleginnen und Kollegen sind esoterische Angebote. Manches sei harmlos, anderes gefährlich. „Da geht es um unser Menschenbild: Wir sind von Gott geschaffen und zur Freiheit berufen. Problematisch sind Angebote, bei denen Abhängigkeiten entstehen“, sagt Mühringer. Das können auch handfeste finanzielle Abhängigkeiten sein.
Die Weltanschauungsszene hat sich laut Mühringer in den vergangenen Jahren deutlich verändert: Es gehe in den Anfragen nicht mehr so stark um große Gruppen (früher „Sekte“ genannt), sondern zunehmend um vereinzelte, kleine Angebote. Der Zugang der Expertinnen und Experten nimmt die Freiheit der Menschen ernst, verurteilt und bevormundet nicht, spricht aber auf der Ebene der Fakten eine klare Sprache. „Wenn ein Anbieter behauptet, dass er durch das bloße Betrachten der Hände seines Gegenübers die Ursachen von Krankheiten erkenne, dann ist dies ein Spiel mit den Hoffnungen und Ängsten von Menschen. Und man muss auch klar sagen, dass das keine Deckung in der Wissenschaft hat“, erläutert Mühringer.
Mit dem neuen Angebot, das auf einer Internetseite aufbaut, aber auch z. B. durch Plakate in die Öffentlichkeit getragen werden soll, machen die Weltanschauungsreferent/innen auf ihre Hilfs- und Beratungsangebote aufmerksam. „In Oberösterreich arbeiten wir mit dem Land zusammen: Jeder Oberösterreicher, jede Oberösterreicherin kann sich an uns wenden“, sagt der Experte. In nicht wenigen Fällen sind es auch Multiplikatoren wie Lehrer/innen, die sich Anregungen und Infomaterial holen.«
Linktipp: www.weltanschauungsfragen.at
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