Denn Prugger, der in der Wirtschaftskammer OÖ die Abteilung Sozial- und Rechtspolitik leitet, hatte beim Schreiben offenbar den Mut zur Tabulosigkeit: Für die – unbestritten – notwendige Reform des Sozialstaats macht er Vorschläge wie die Streichung von (religiösen) Feiertagen, Einführung von generellen Selbstbehalten bei Arztbesuchen (außer man erreicht mit dem Arzt vereinbarte Ziele), Steuersenkung, weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit, „Entbürokratisierung“ bei Arbeitnehmerschutzbestimmungen etc.
Daneben gibt es gemäßigte Vorschläge wie die automatische Anpassung des Pensionsantrittsalters an die steigende Lebenswartung. Warum es aber angesichts der Performance der letzten Jahre so attraktiv sein soll, in private Pensionsvorsorge zu investieren, bleibt offen.
Provokant sind Sätze wie: „Ganz im Gegenteil nimmt man den Tüchtigen, Sparsamen und Einfallsreichen immer mehr weg, um dem Ziel der Gleichschaltung aller Menschen näherzukommen.“
Ob ihm die Mitdiskutanten auf dem Podium bei der oben angekündigen Buchpräsentation viel recht geben werden? Angekündigt sind der Linzer Volkswirt Friedrich Schneider und Martin Schenk, stv. Direktor der Diakonie Österreich und Mitbegründer der Armutskonferenz.
Buchhinweis: Erhard Prugger, Sozialfall Sozialstaat. Was jetzt zu tun ist, Trauner Verlag, 224 Seiten, € 25,50
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