Davon erzählte sie der KirchenZeitung vor 20 Jahren.
Jahrzehnte nach ihrem Leiden im KZ Auschwitz begann Eva Mozes Kor über das Erlebte zu sprechen und den Tätern zu vergeben. „(...) Ich muss bereit sein, mich dem Leid zu stellen. (...) Sich darüber zu erheben, die Begegnung mit anderen Menschen suchen, auch mit den ehemaligen Feinden, das heilt“, sagte Eva Mozes Kor der KirchenZeitung.
Sie verwehrte sich gegen Versuche der Täter, das Geschehene zu rechtfertigen. „Niemand hatte das Recht, uns zu töten.“ Aber wenn sie denen, die sie verletzt hatten, niemals vergebe, dann bedeute das, ein Leben lang an diesem Schmerz festzuhalten. Es gehe um Vergebung, aber nicht um des Friedens der Verfolger willen – „Vergeben gibt den Opfern ihre Freiheit wieder“, betonte Eva Mozes Kor.
Die KirchenZeitung fragte sie im August 2002 nach einem Wunsch an die Menschen in Österreich. Sie antwortete: „Die alten Menschen möchte ich fragen: Was ist passiert unter Hitler? Möchten Sie, dass Ihre Kinder und Enkel so viel Leid und Not erleben? Erzählen Sie von dieser Zeit, damit ihnen dieses Schicksal erspart bleibt! (...).“
Eva Mozes Kors Schwester Miriam starb – wahrscheinlich als eine Spätfolge der grausamen Experimente im Lager – im Jahr 1993 an Nierenkrebs. Eva Mozes Kor sollte bis zu ihrem Tod im Jahr 2019 aktive Zeitzeugin und ihrer Überzeugung treu bleiben. 2015 ging dabei ein Foto um die Welt: Es zeigte Eva Mozes Kor, wie sie dem früheren Auschwitz-Wachmann Oskar Gröning die Hand reicht. « paul Stütz
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