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Ein normaler Schulstart und die Aufrechterhaltung desselben sei der zentrale Wunsch von Bildungsminister Heinz Faßmann, wie er bei der Präsentation des Corona-Fahrplans für die Schulen betonte. Für die Lehrerschaft bedeuten die Maßnahmen zum Teil hohen organisatorischen Aufwand, Einschränkungen beim Unterricht selbst sowie ungeklärte Fragen wie die Betreuung der Kinder und Jugendlichen bei einer roten Coronaampel.
„Die wichtigsten Infos sind dabei“, sagt Lisa Grünseis (31), Englischlehrerin am BRG Wels Wallererstraße über den Corona-Fahrplan für die Schulen. „Vorher herrschte große Unsicherheit, aber jetzt wird uns eine Richtung geboten“, ergänzt die Grieskirchnerin. Es gibt Online-Kurse zum Thema Distance Learning, Infos zu geeigneten Internet-Plattformen für die Abwicklung von Aufgaben und Kommunikation, außerdem Checklisten, ein Hygienehandbuch und umfangreiche Unterlagen zum vierfarbigen Ampelsystem. Insgesamt habe der teilweise Fernunterricht am Wallerer-Gymnasium gut funktioniert. „Dennoch ist es schwer einzuschätzen, welche Defizite es geben wird und wie man diese im Herbst ausgleichen kann. Seit März gab es keine Prüfungen mehr, und so wissen wir Lehrer/innen nicht genau, wie der Leistungsstand der Schüler/innen tatsächlich ist.“ Dennoch freue sie sich sehr, alle Kinder wiederzusehen: „Es geht ja nicht nur um den Lernstoff, sondern auch um das Soziale. Die Klassenvorstand-Stunde möchte ich intensiv dazu nutzen, die Corona-Zeit zu reflektieren und die Klassengemeinschaft wieder zu stärken.“
Die Vorgaben des Bildungsministeriums haben wesentlichen Einfluss auf die Unterrichtsarbeit, wie Barbara Hauser (56), Lehrerin an der Volksschule Mattighofen, weiß: „Das Miteinander-Lernen ist schwieriger zu gestalten, weil die Kinder mehr Abstand halten und nicht die gleichen Lernmittel verwenden sollen.“ Dem Distance Learning steht sie eher kritisch gegenüber: „Man kann nicht voraussetzen, dass alle Kinder so selbstständig sind, wie es für das Distance Learning notwendig ist. Manche Angebote der Lernplattformen werden wir sicher übernehmen, aber gerade in der Volksschule ist es unerlässlich, dass die Unterrichtsmaterialien analog weitergegeben werden“, gibt sie zu bedenken.
Darüber hinaus habe nicht jeder Haushalt die nötige technische Ausstattung. „Trotzdem gehen wir das neue Schuljahr positiv an und fördern die Kinder, so gut es geht. Was wir natürlich auch ohne Corona tun.“
Die Ordensschulen zeigen sich „im Großen und Ganzen“ zufrieden mit dem Faßmann-Plan. Clemens Paulovics, Bildungsbereichsleiter der Ordensgemeinschaften Österreich, zeigt sich erleichtert, dass es keine generelle Maskenpflicht geben wird und auch das Singen nicht von vornherein verboten ist. Bei der Umsetzung mancher Maßnahmen sieht der Bildungsexperte noch Verbesserungspotenzial: „Um Kontakte zu verringern, sollen Schüler/innen anderen Klassen so wenig wie möglich begegnen. Das klingt in der Theorie zwar gut, stellt die Direktoren aber stundenplantechnisch vor eine schier unlösbare Aufgabe.“ Sorgen bereite ihm auch, wie die Betreuung bei einer roten Corona-Ampel gehandhabt werden soll, „zumal viele Eltern wieder voll ins Arbeitsleben zurückgekehrt sind“. Fehlen würden außerdem konkrete Regelungen, was Schulveranstaltungen betrifft. „Da braucht es klare Richtlinien vom Ministerium, vorher ist die Motivation, etwas zu planen, nicht sehr groß“, sagt Elisabeth Krenhuber vom Stiftsgymnasium Kremsmünster. Als Standort mit großen Räumen, ausreichend Grünflächen und Sportplätzen sehe sich das Stiftsgymnasium gegenüber manch anderer Schule im Vorteil, was das Abstandhalten oder den Freiluftunterricht betrifft.
Krenhuber selbst bereite sich auf den Schulstart so wie immer vor, aber „ich lege den Unterricht breiter an und überprüfe vermehrt den Stand der Schüler/innen. So kann ich schneller agieren und wenn nötig, gut in das Distance Learning überleiten.“«
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