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Was sind die Vorteile einer Zukunft, die als Industrie 4.0 bezeichnet wird?
Peter Krohe: Die klassischen schweren Arbeiten werden immer mehr von Maschinen abgenommen, das ist das Positive.
Barbara Huber: Freilich betrifft das dann auch die einfachen Tätigkeiten. Und da kommt bei uns schon die Sorge besonders für unsere älteren Mitarbeiter auf. Wo können wir die dann unterbringen? Roboter werden vieles können, sogar noch genauer arbeiten als eine menschliche Hand, wenn es etwa um das Drapieren von Kunststoffschichten geht.
Peter Krohe: Wir sind in einem Spannungsfeld, deshalb ist es uns sehr wichtig, die uns anvertrauten Menschen miteinzubeziehen und sie vorzubereiten.
Im Innviertel mit den Standorten Braunau, Mattighofen und Ried treten sich die Industriebetriebe ja quasi „auf die Füße“. Wie wird das in Zukunft sein?
Barbara Huber: Wenn man auf die letzten 30 Jahre zurückschaut, welche Umbrüche es da gegeben hat, und das nach vorne spult, dann wird sich vermutlich ganz viel verändern und dann werden wir wohl auch über das bedingungslose Grundeinkommen reden müssen.
Peter Krohe: Es ist stark davon auszugehen, dass sich die Arbeitszeit reduzieren wird. Es gibt Beispiele mit Fünf-Stunden-Arbeitstagen bei vollem Lohnausgleich.
Barbara Huber: Man bekommt den Eindruck, dass es so ein Weltdenken gibt, dass jeder besser als der andere sein will, schneller, effizienter, moderner, und ich glaube, das ist auf der ganzen Welt so, und dieses Konkurrenzdenken treibt auch uns an.
Was würdet ihr jungen Menschen empfehlen, was sie werden sollen? Wo seht ihr deren Zukunft?
Barbara Huber: Bildung. Wir sagen den Jungen, schaut dass ihr lernen könnt, so viel wie möglich. Gerade die Jungen haben die größtmöglichen Chancen. Die älteren Mitarbeiter werden hoffentlich einmal in ihre wohlverdiente Pension gehen können. Ich habe selber drei Kinder, und ich sage immer, Bildung ist alles.
Peter Krohe: Roboter werden eine Pflegekraft nie ganz ersetzen können, auch keinen Handwerker. Die Kreativität des Menschen, sein künstlerisches Schaffen, wird nicht ersetzt werden können. Die Schnittstellen etwa von Handwerk und Informationstechnik werden eine immer größere Rolle spielen.
Was braucht es, dass Arbeitsplätze attraktiv bleiben, dass Menschen von ihrer Arbeit leben können und dass eine gute Zukunft in der Arbeitswelt gelingen kann?
Barbara Huber: Es braucht das Miteinander. Auch wir als Betriebsrätinnen sagen immer, wir müssen mit unserem Arbeitgeber zusammenarbeiten und schauen, dass wir gemeinsame Lösungen erarbeiten. Und wir rufen den Menschen immer wieder in Erinnerung: Bildet euch weiter! Auch wir Betriebsrätinnen müssen am Ball bleiben. Es darf nicht über die Menschen drübergefahren werden, sie müssen mitgestalten dürfen und gehört werden. Das wird uns Betriebsrätinnen auch in Zukunft sehr viel Arbeit und Geduld abverlangen und immer wieder Hartnäckigkeit, dass man sagt: Nein, so geht das nicht! «
Karl-Heinz Hellinger ist Mitarbeiter der Betriebsseelsorgestelle mensch & arbeit in Braunau. Das Interview in Langversion ist in der September-„Info“ erschienen, www.mensch-arbeit.at/braunau.
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