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An einem Apriltag 1943 hatte Mathias Wimmer gerade Dienst am Bahnhof Bad Ischl, als er einen Bekannten traf. Der Soldat war auf dem Weg zurück an die Front. „Ihr seid’s schön blöd, die Großschädeln, die den Krieg angefangen haben, sollen ihn sich selbst ausschnapsen“, sagte Mathias Wimmer. Das hat ihm fünf Jahre Zuchthaus eingebracht. Im Februar 1945 starb er mit 51 Jahren in der Strafanstalt Garsten an der Ruhr.
Auswirkungen bis heute. Mathias Wimmers Familie wurde geächtet, weil er ein „Zuchthäusler“ war. „Unsere Großmutter hat sich weit über das Ende des Krieges hinaus deshalb geschämt“, sagte Irmgard Kogler im Rahmen einer Gedenkfeier in der Justizanstalt Garsten (siehe Randspalte). Verglichen mit anderen Gräueltaten sei das Schicksal ihrer Familie nicht spektakulär, so Irmgard Kogler. Aber es zeigt, welche Auswirkungen das Unrecht, das vor vielen Jahrzehnten geschehen ist, auf nachfolgende Generationen hat. Einen Satz ihrer Mutter hat Irmgard Kogler heute noch im Ohr: „Sagt nur ja nie, was ihr euch denkt.“ Schweigen wurde zum „Familienauftrag“. Die Erinnerung an ihren Großvater macht Irmgard Kogler stolz. Seine Widerständigkeit sieht sie als Ansporn, nicht zu schweigen, wenn Unrecht geschieht. Wo Menschenwürde missachtet wird, Helfende als „Gutmenschen“ abqualifiziert, Sündenböcke ausgewählt oder niedere Instinkte wachgerufen werden, da sieht Irmgard Kogler den Frieden gefährdet. Deshalb solle das Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus daran erinnern: Widerstand ist auch heute manchmal notwendig.
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