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„Wir sehen an der Basis genau: Viel zu viele Menschen werden in Krankenhäuser gebracht, weil die Pflege zu Hause nicht mehr gewährleistet ist“, sagt Renate Pühringer. Die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in Linz setzt sich immer wieder dafür ein, dass die Probleme im Pflegebereich benannt und gesehen werden. In den vergangenen Tagen hat sie den Eindruck gewonnen, dass es der Bundesregierung ernst ist mit einer Reform im Pflegebereich.
Pflegebedürftige Menschen sollen so viel wie möglich daheim und ambulant betreut werden, ist im Regierungsprogramm nachzulesen. Dass die Angehörigen dabei unterstützt werden, sieht die Regierung auch als einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag. Mit einem „Pflege-daheim-Bonus“ soll das bekräftigt werden. Ein pflegefreier Tag pro Monat soll dazu beitragen, pflegende Angehörige und Pflegekräfte vor dem Ausbrennen zu bewahren. Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf soll verbessert werden, auch bei selbstständig Erwerbstätigen. Für 500 Gemeinden sind zudem sogenannte „Community Nurses“, zu Deutsch „Gemeinde-Pfleger/innen“, geplant, die Angehörige unterstützen. In Planung ist auch die Entwicklung eines Pflegegeldsystems, in dem alle Bedarfe berücksichtigt werden. Für Pflegekräfte soll eine neue Ausbildung mit Maturaabschluss kommen. Neue Zielgruppen wie Menschen, die private Pflegeerfahrung haben oder einen zweiten oder dritten Bildungsweg anstreben, sollen verstärkt angesprochen werden. Die zeitaufwendige Dokumentation und Bürokratie in Pflegeeinrichtungen wird auf Vereinfachungen hin geprüft. Die Finanzierung der Pflege sieht Sozialminister Rudi Anschober in einem „hauptsächlich steuerbasierten System“. Damit werde man auch der „öffentlichen Verantwortung“ gerecht, sagte er in einem Ö1-Interview.
Laut Renate Pühringer brauche es nicht nur Geld, um die Lebensqualität von pflegebedürftigen Menschen zu sichern. Es gehe auch um „niederschwelligste“ Hilfe in Pflegefragen, um qualifizierte Pflegekräfte vor Ort, die die Lebenssituation kennen und mit wenig Hilfe viel ausrichten können, sowie um eine Kultur des Ehrenamts, damit Menschen möglichst lange zu Hause bleiben können. „Als Pflegekraft weiß ich: Solange der medizinische und der pflegerische Bereich nicht gemeinsam gedacht werden, wird an den Schnittstellen weiter Geld versickern und viel Leid für die Betroffenen entstehen.“ «
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