„Der Religionsunterricht fördert unter anderem sittliche, religiöse und moralische Werte. Er stellt sich bewusst in den Zusammenhang europäischer Bildungsaufgaben für Menschenrechte und ein Zusammenleben in Vielfalt.“ So lauten – hier stark verkürzt dargestellt – die Erwartungen des Staates an den Religionsunterricht, niedergeschrieben im Bundesgesetzblatt (BGBL).
Dies und auch die Grenzen des konfessionellen Religionsunterrichts wird Thema bei der Jahreskonferenz der Religionslehrer:innen der höheren Schulen am 15. November im Bildungshaus Schloss Puchberg sein.
Welchen Auftrag sehen die Religionslehrer:innen im Land aber eigentlich selbst? „Als Religionslehrer geht es mir stark um die Schülerinnen und Schüler“, sagt Miachel Pötzlberger. „Ich möchte sie beim heranwachsen unterstützen und gerade in herausfordernden Zeiten Angebote für sie setzen, ihren Weg zu finden und Perspektiven zu entwickeln.“ Pötzlberger ist Landes-Arge-Leiter für Katholische Religion an BMHS (Berufsbildenden mittleren und höheren Schulen) in Oberösterreich und unterrichtet seit 2004. Der Religionsunterricht sei oft der einzige Ort in der Schule, bei dem es nicht um Leistung oder Wissensvermittlung gehe, sondern um die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen, mit Dingen, die die Jugendlichen beschäftigen. „Der Religionsunterricht ist ein Ort, wo die Jugendlichen so wertgeschätzt und angenommen werden, wie sie sind.“ Ob die Jugendlichen später in Religion und im Glauben Rückhalt finden werden, lasse sich für ihn leider nicht überprüfen, sagt Pötzlberger.
Bekannterweise steigt die Zahl der Kirchenaustritte jedes Jahr an, in den Klassenzimmern treffen Religionsgemeinschaften aufeinander. Trotz der immer größeren Zahl an Kirchenaustritten werde der Religionsunterricht weiterhin fester Bestandteil der Schule sein, ist Pötzlberger überzeugt. Als institutioneller Rahmen biete er nicht zuletzt die Chance, zu einer Wertebildung der jungen Menschen beizutragen. „Das sollte nicht der Beliebigkeit der Sozialen Medien überlassen werden“, sagt Pötzlberger. „Ich versuche, den Schüler:innen etwas mitzugeben, damit sie auf Basis eines christlichen Menschenbildes selbstständig reflektieren und Stellung beziehen können.“
Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Erfahrungen aus dem Alltag mit einem autistischen Jungen >>
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>