In ganzseitigen Inseraten, z. B. in einer oberösterreichischen Wochenzeitung, warb die Esoterikerin im Jahr 2003 um die Aufmerksamkeit unglücklicher Menschen und stellte ihnen die Befriedigung ihrer Wünsche in Aussicht.
Angeblich gratis! Kirchenzeitungsredakteurin Elisabeth Leitner wagte den Selbstversuch: Sie füllte den Gratis-Gutschein aus und erhielt kurz darauf ein magisches Kreuz, das „Kreuz der Wünsche“. „Wenn Sie es tragen, fühlen Sie sich nicht nur beschützt, Sie werden auch großen Stolz empfinden, denn die bewundernden und neidischen Blicke der Menschen, denen Sie begegnen, werden sich auf das Kreuz und Sie richten“, schrieb Marie Duval in dem Begleitbrief. „Der Einsatz von christlichen Symbolen ist mehr als fragwürdig.
Suggeriert wird, dass alleine das Tragen des Kreuzes eine Änderung der Lebenssituation bringt. Christliche Symbolik wird hier für magische Spielchen in den Dienst genommen“, analysierte Elisabeth Leitner.
Einmal in ihr Adressenverzeichnis aufgenommen, trafen laufend Briefsendungen im Postfach von Elisabeth Leitner ein. Ein Schreiben beinhaltete das Angebot für eine „persönliche magnetopositive psychische Hilfe“ um 75 Euro. Von gratis war da also keine Rede mehr.
Duval machte offenbar Geschäfte mit dem Verkauf von Adressen an andere dubiose Anbieter:innen. In den nächsten Wochen trudelten weitere Briefe ein, etwa mit Astro-Horoskop-Gutscheinen und speziellen Heilsversprechen. Eine chinesische Gesundheitsmethode wurde vorgestellt, die dazu verhelfen sollte, für immer jung zu bleiben.
Marie Duval trat übrigens persönlich nie in Erscheinung. Ihre einzige Postadresse lag in Wolfurt in Vorarlberg. Dort war sie persönlich für Medienanfragen nicht erreichbar.
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