Kindererziehung, Homeoffice, Homeschooling, Haushalt – es war viel, was Eltern oder Alleinerziehende zu bewältigen hatten. „Viele Familien haben die Situation gut meistern können. Eine Voraussetzung war und ist die Fähigkeit, in der emotional belastenden Situation Strategien zu entwickeln, den aufkeimenden Sorgen etwas entgegenzusetzen, also aktiv zu werden“, sagt Primarius Michael Merl, Vorstand der Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Kepler Universitätsklinikums. Aber: „Schwierig war das bei Familien, die nicht gewohnt sind, zu strukturieren.“
Auch Barbara Lanzerstorfer-Holzner vom Elterntelefon berichtet von den Herausforderungen: Aus kleinen Spannungen wurden manchmal große Krisen. Eltern wurden nicht als Lehrer akzeptiert, es war und ist schwer, Kinder vom Tablet oder Computer wegzubringen. Laut Primarius Merl ist es wichtig, dass die Eltern die Kinder wieder ins normale Leben begleiten. Barbara Lanzerstorfer-Holzner empfiehlt, das, was während der Coronazeit gut lief (gemeinsame Spielzeiten und Spaziergänge), beizubehalten, emotionale Brüche zu reparieren und sich dabei nötigenfalls helfen zu lassen – etwa durch einen Anruf beim Familientelefon 142. In der Corona-Zeit gab es 30 Prozent mehr Anrufe als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Isolation und fehlende Zukunftsperspektiven brachten in den letzten Wochen mehr Menschen als sonst an die Grenzen ihrer emotionalen Belastbarkeit. Mit den Lockerungen werden die Ängste und depressiven Stimmungen sichtbarer, berichtet Sonja Hörmanseder. Die Krisenhilfe OÖ unterstützt Betroffenen telefonisch, persönlich, online und mit Hausbesuchen. «
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