Die FPÖ hat bei der Nationalratswahl ein knappes Drittel der Wählerstimmen bekommen. Ob sie die Regierung anführen soll, ist umstritten. Während die einen sagen: „Jetzt lasst sie erst einmal regieren, dann wird man ja sehen“, sagen andere: „Die FPÖ würde Grundrechte einschränken, die in einer Demokratie wichtig sind, wie die Kunst- oder die Pressefreiheit. Das soll nicht passieren.“
Am 9. Jänner gab es beim Bundeskanzleramt in Wien eine Großdemonstration, die zur Verteidigung der Menschenrechte aufrief. Auch die Katholische Aktion nahm im Rahmen des „Österreichischen Netzwerks Zivilgesellschaft“ daran teil, sowie Ordensleute und andere katholische Bürgerinnen und Bürger, wie folgende Beispiele zeigen.
„Wir beobachten, dass menschenverachtende Rhetorik wieder sagbar wird. Das greift unser friedliches Zusammenleben an. Als Christen achten wir die Würde aller Menschen“, sagt Rafael Haigermoser, KJÖ.
„Als Schwester der Caritas Socialis ist mir Hildegard Burjan ein Vorbild: ‚Volles Interesse für die Politik gehört zum praktischen Christentum.‘ Da ich aufgrund der derzeitigen politischen Lage in unserem Land beunruhigt bin, war es für mich klar, mit der Teilnahme an dieser Kundgebung ein Zeichen zu setzen. Beeindruckt und bestärkt hat mich, mit so vielen Menschen aller Altersgruppen gemeinsam auf die Straße zu gehen, zu spüren, dass wir viele sind, die sich um die Zukunft unseres Landes Sorgen machen. Ich bin in unseren Beratungsdiensten tätig. Mir ist es deshalb wichtig, dass Menschen nicht ausgegrenzt werden, dass alle, die in unserem Land leben, die gleichen Chancen haben, dass unser Sozialstaat weiter geschützt bleibt.“
„Wir befürchten, dass zivilgesellschaftliche Organisationen und demokratische Institutionen unter Druck geraten. Deshalb wollen wir zeigen, dass es viele gibt, die einem Abbau der demokratischen Institutionen und Freiheitsrechte kritisch gegenüberstehen. Es ist nicht egal, welche Regierung wir bekommen. Es ist wichtig, dass wir beobachten, was eine mögliche Regierung zustande bringt. Für uns Christen und Christinnen ist es wichtig, dass Gerechtigkeit und nachhaltige Politik gelebt werden. Es geht darum, ob die Parteien, die an der Regierung sind, Justiz, Medien, Zivilgesellschaft achten oder nicht. Auch Religionsfreiheit und interreligiöser Dialog sind Inhalte, die jede Christin und jeden Christen beschäftigen sollten.“
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