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Josef Grünberger: "Jeder Mensch hat ein Gewissen"

Gesellschaft & Soziales

Seit über 50 Jahren arbeitet Josef Grünberger mit schwierigen Strafgefangenen. Jeder Mensch könne sich zum Positiven ändern, sagt der Psychologe und Holocaust-Überlebende im Gespräch mit Gerhard Lehrner von Pax Christi OÖ.
 

Ausgabe: 17/2019
23.04.2019
- Gerhard Lehrner
Dr. Josef Grünberger vor einer Tür in der Justizstrafanstalt Mittersteig in Wien. Er unterrichtet an der Medizinischen Universität Wien.
Dr. Josef Grünberger vor einer Tür in der Justizstrafanstalt Mittersteig in Wien. Er unterrichtet an der Medizinischen Universität Wien.
© Reiner Riedler

Zur Präsentation seines Buches* in Wien, das das Lebenswerk des Josef Grünberger darstellt, sind im November 2017 der damalige Justizminister Wolfgang Brandstetter, Sektionchefs, Kollegen, Studenten, seine Familie und Freunde gekommen - eine große Würdigung. Der Artikel im,,Standard" vom 30.12.2017:,,Was ist ein guter Mensch, Herr Grünberger?" von Karin Pollak hat mich, Gerhard Lehrner, sehr bewegt. Josef Grünberger ist geme bereit, mir für "PAX" aus seinem Leben zu erzählen. „Es gibt kein besseres Mittel, das Gute im Menschen zu fördern, als davon auszugehen, dass das Gegenüber schon gut ist“, sagt er. Wie ist der heute 90-jährige Psychologe und Holocaust-Überlebende dazu gekommen, ein so großes Vertrauen in die positiven Möglichkeiten jedes Menschen zu entwickeln?

 

Flucht mit zehn Jahren

In Preßburg in einer jüdischen Familie aufgewachsen, beginnt 1940 mit zehn Jahren sein Leidensweg. Mit dem Ruf „Der Tempel brennt!“ wird er eines Tages aufgeweckt, und die Familie muss die Flucht ergreifen. Versteckt hat er in Ungarn überlebt, aber einige Familienmitglieder sind in der Schoah umgekommen. In Wien beginnt er 1949 zuerst Orientalistik bzw. Judaistik zu studieren, wechselt dann aber zu Psychologie und Geschichte. Nach dem Doktorat beginnt er als Assistent bei Professor Hans Hoff. Der war der Überzeugung, dass das Wegsperren von Straffälligen keine Verhaltensänderung bei diesen bewirken würde. Sie sollten therapeutische und soziale Unterstützung bekommen, um ihr Leben positiv ändern zu können. Auf diesem Gebiet sollte Josef Grünberger Pionierarbeit leisten. Und ein Freund von beiden - der damalige Justizminister Christian Broda, hat diese Pionierarbeit politisch möglich gemacht.

 

Es gibt keinen geborenen Verbrecher

Den geborenen Verbrecher gebe es nicht, betont Josef Grünberger mit Nachdruck. Täter/innen hätten keine andere genetische Grundlage. Sie sind durch familiäre und gesellschaftliche Erfahrungen dazu gekommen, Rechtsbrecher/innen zu werden. Aber auch sie haben ein Gewissen, wenn auch ein mangelhaftes. Auf die Frage, wie so ein mangelhaftes Gewissen entwickelt werden kann, antwortet er: „Menschlichkeit üben.“ Das hat er jahrelang methodisch erforscht. Und diese Menschlichkeit versucht er bis heute zu leben. Von Montag bis Donnerstag bricht er nach dem Frühstück auf, geht zuerst in die Synagoge, um danach in der Justizanstalt Wien-Mittersteig oder Krems-Stein, um mit Strafgefangenen zu arbeiten. Welche Bedeutung hat sein täglicher Tagesbeginn in der Synagoge für seine Arbeit? „Die Grundlage für mein Vertrauen zu jedem Menschen wird mir dabei geschenkt!“

 

Glauben und Vertrauen

Auch Rechtsbrecher/innen sollen menschlich und barmherzig behandelt werden. So können sie Menschlichkeit kennenlernen und einüben – die meisten schwierigen Strafgefangenen, die in die Sonderanstalt Mittersteig kamen, hatten sich in ihrer Lebensgeschichte ja auch unzählige Selbstbeschädigungen zugefügt. Josef Grünberger geht in der Behandlung von der Feststellung eines schwachen Selbstbewusstseins aus. Danach arbeitet er mit seinen „Schülern“– so nennt er die Strafgefangenen – an der Stärkung ihres Ichs, damit sie unter anderem lernen, ihre Aggressionen besser zu steuern. Das geschieht in Einzeltherapie, aber auch in Gruppen, wo sie Szenen aus ihrem Leben spielen, z. B.: ‚Ich hasse meine Mutter‘. Neues Verhalten wird immer wieder eingeübt. Der Straftäter soll nicht auf seine Tat reduziert werden, sondern der ganze Mensch soll in den Blick kommen. 

 

Die Krönung der Therapie

Da viele nie gelernt haben, über sich zu sprechen, stumm sind, hat Josef Grünberger einen eigenen Bildband für Insassen entwickelt. Er fordert sie auf, zu beschreiben, was sie auf den Bildern sehen: einen Obdachlosen auf einer Parkbank, eine Verhaftung, eine Verabschiedung. Was war da? Was ist jetzt? Wie soll es werden? Indem sie über andere sprechen, lernen sie, auch über sich selbst zu sprechen. Themen sind auch das Verzeihen, nicht zuletzt der Schritt, sich selbst zu vergeben und sich zu versöhnen, mit der Gesellschaft und auch mit dem den Täter bestrafenden Justizsystem. „Durch diesen Wandlungsprozess, durch die Rückkehr zu sich selbst, wird der Gefangene fähig, wieder in die Gesellschaft zurückzukehren“, betont Josef Grünberger und erzählt die Geschichte eines jungen Mannes: Ein Kind aus schwierigen Verhältnissen. Straftaten, Alkohol, Drogen. Einer, der seit Jahren nicht mit seiner Mutter gesprochen hat. Weil sie streng ist. Weil sie enttäuscht ist vom eigenen Sohn. „Beim letzten Freigang hat er ihr eine Rose vorbeigebracht“, erzählt der 90-Jährige strahlend. Im Gefängnis, in der Therapie, im Umgang mit den anderen, mit dem Personal, in der Arbeit können sie lemen, für ihr späteres Leben draussen.

 

Gegenseitiges Vertrauen ist das Wichtigste

Und wenn jemand rückfällig wird? Dann müssen wir es nochmals probieren. Ein Beispiel: „Einer, den ich behandelt habe, ist als nicht idealer Patient nach Garsten zurückgeschickt worden. Dort gab es Schwierigkeiten, der Mann ist bei Reinigungsarbeiten auf das Dach der dortigen Kirche geklettert, drohte sich in die Tiefe zu stürzen und wollte einen Beamten vom Ministerium sprechen. Ich wurde mit Blaulicht nach Garsten gebracht und im Krankorb der Feuerwehr kam ich zum ehemaligen Schüler nach oben. In einem langen Gespräch konnte ich ihn zum Abstieg bewegen und so die geführliche Situation beenden."

 

In politischen Konflikten

Als eine Außenstelle von Stein für Erstgefangene aus finanziellen Gründen geschlossen werden sollte und er das für falsch hielt, da die ,,kriminelle Infektionsgefahr" dann viel größer wäre, leistete Dr. Grünberger passiven Widerstand. Er behandelte weiter nur in der Außenstelle Oberfucha und sie mussten die Leute aus Stein hinbringen. Nach drei Monaten gab es wieder die Außenstelle. ,,Auch mit den Rechtsextremen habe ich vor allem die Sprache zur Auseinandersetzung und ich muss mich dabei auch selber zurückhalten", meint er und auch, ,,dass wir da viel Geduld haben müssen".

 

Fehler eingestehen

„Wir müssen den Glauben an die positiven Veränderungsmöglichkeiten in uns und bei anderen immer wieder stärken. Und auch ich habe Fehler“, sagt Josef Grünberger. Seiner Frau gegenüber habe er einmal einen Fehler begangen, den er eingestanden habe. Er hat sie um Verzeihung gebeten. Sie sind jetzt 60 Jahre verheiratet. „Ja, Gott ist sehr gütig“, sagt er: „Er gibt uns immer wieder die Kraft, neu anzufangen.“

 

* Josef Grünberger: Forensische Psychodiagnostik und Psychotherapie im Strafvollzug, Verlag Facultas 2017

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