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Mit mehr Anspannung als gewöhnlich ist Christoph Gansinger in die erste Schulwoche gestartet. „Natürlich beschäftigt mich die Ungewissheit“, sagt Gansinger, der als Religionslehrer an der Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule (LWBFS) Kleinraming rund 120 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren unterrichtet. Der ständige Blick auf die Coronaampel wird im Herbst ein dominantes Thema. Springt sie von Grün auf Gelb? Oder gar auf Orange, was im Fall der LWBFS Distance Learning bedeuten würde? Trotz der Unsicherheit sagt der Pädagoge: „Ich bin zuversichtlich.“ Seine positive Sicht der Dinge hat Gansinger in den Anfangsgottesdienst verpackt: „Obwohl wir Abstand zueinander halten und nicht gemeinsam singen, ist es ein schöner und von Gott getragener Start ins Schuljahr“, meint er. Die Bibelstelle aus dem Buch Genesis (28,10–18), die Christoph Gansinger für den Gottesdienst ausgesucht hat, unterstreicht diese Haltung „Ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall“, heißt es dort. Das sagt Gott zu Jakob und das passt auch für die Coronakrise, findet Gansinger: „Vertrauen zu Gott ist ein Schlüssel zum entschlossenen Aufbruch in Neuland.“
Die Bibelstelle hat auch viel mit dem Selbstverständnis des Religionslehrers zu tun: „Ich glaube, dass man mit Gott das gute Leben findet. Diese Beziehung zu Gott und zur Schöpfung ist mir ein großes Anliegen. Es ist schön zu wissen, dass da jemand mitgeht und dass am Ende alles gut wird“, betont der Pädagoge. Auch der Religionsunterricht selbst sei für ihn ganz stark Beziehungsarbeit, meint Gansinger, der gerne mit seinen Schüler/innen diskutiert. „Das macht es lebendig“, sagt er. Paradethemen sind laut Gansinger Liebe und Beziehung, die katholische Sexualmoral und dabei auch die Frage, wieso Priester keine Freundin haben dürfen. „Ich bringe die katholische Sichtweise ein, jeder soll seine ehrliche Meinung sagen, auch wenn es nicht mit der katholischen Lehre übereinstimmt“, ist Christoph Gansingers Zugang.
Während des Lockdowns im Frühjahr, als die Schulen geschlossen waren, hielt er mit seinen Schüler/innen Kontakt – auch jenseits der Wissensvermittlung. „Mit ein paar Schülerinnen und Schülern hat sich ein Briefwechsel ergeben, in dem sie mir ihre Probleme geschildert haben, die sie in der Isolation zuhause hatten. Mir war es dabei wichtig, offen und ehrlich zu sein und ihnen einfach das Gefühl zu geben, dass es Menschen gibt, die ihnen wohlgesonnen sind und die zuhören“, erklärt Gansinger. Für ihn war es auf jeden Fall ein Vertrauensbeweis, dass sich einige Jugendliche mit ihren Sorgen an ihn gewandt haben. Aber auch hier gelte, meint Gansinger: „Das geht nur, wenn man vorher eine gute Beziehung aufgebaut hat“.
„Unverzichtbar für die Schulen“
Für Franz Asanger, Direktor des Schulamtes der Diözese Linz, ist der Religionsunterricht eine ausgestreckte Hand, eine Einladung zum Gespräch auf Augenhöhe. Die Erfahrung der letzten Monate zeige, dass es wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler jemanden haben, der ihre Fragen ernst nimmt und aus dem christlichen Fundament heraus diskutiert. „Das ist unverzichtbar für die Schulen“, betont Asanger, der die Arbeit der Religionslehrer/innen lobt: „Sie haben gerade während des Lockdowns viel Engagment bewiesen.
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