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Ganz vielen Menschen fällt zuerst das Wort „Bier“ ein, wenn sie an Schlägl denken. Wie geht es der Brauerei in dieser Coronazeit?
H. Markus Rubasch: Da wir einen nicht unwesentlichen Teil unseres Biers – fast ein Drittel – über die Gastronomie vertreiben, liegt auf der Hand, wie sehr die Brauerei von der Pandemie betroffen ist. In den vergangen zwölf Monaten waren die Gasthäuser sieben Monate geschlossen. Was das heißt, sehen wir an unserer eigenen Gastronomie. Gestiegene Umsätze im Handel haben zwar etwas wettgemacht, aber der Bierverkauf in den Lebensmittelmärkten kann den Rückgang in der Gastronomie nicht ausgleichen.
Wie gehen Sie mit dieser Situation um?
H. Markus: Die Kurzarbeit hilft uns sehr. Das ist ein wichtiges, aber aufwändiges Instrument. Nicht nur auf die Brauerei bezogen, sondern auf alle Betriebe: Wir haben keinen der 200 Angestellten des Stiftes entlassen. Es ist aber schon eine Anstrengung, dass man das schafft. Ich bin froh über die Förderungen, denn damit kommen wir über die Runden.
Das Stift Schlägl ist auch ein touristisches Zentrum im Oberen Mühlviertel. Ein Blick auf die leeren Parkplätze rund um das Stift genügt, um zu wissen, was los ist ...
H. Markus: Ja, seit dem Spätherbst kommen nur ganz vereinzelt Besucherinnen und Besucher. Der Stiftskeller ist zu. Stifts- und Brauereiführungen sind auch nicht möglich. Die Gäste fehlen schon sehr, denn ein Stift lebt von der Gastlichkeit. Ich meine das in erster Linie gar nicht allein aus touristischer Sicht. Wenn zum Gottesdienst und zum Chorgebet kaum jemand dazukommt, dann fehlt etwas. Wenn das Seminarzentrum leer ist und dort keine Gespräche, Diskussionen und Begegnungen möglich sind, dann fehlt uns Wesentliches. Gäste sind eine Kernaufgabe für eine Ordensgemeinschaft. Trotz allem: Die Pforte ist bei uns sieben Tage in der Woche besetzt.
Lernt man neu schätzen, was man aktuell nicht haben kann?
H. Markus: Die Pandemie muss für uns auf jeden Fall ein Impuls zum Nachdenken sein, wie wir mit unseren Gästen umgehen: mit jenen, die sich für ein Leben im Orden interessieren, mit jenen, die sich auf das gemeinsame Gebet in der Kirche mit uns einlassen und mit allen, die sich vom Stift angezogen fühlen, von der Atmosphäre, von unserer Stiftskirche, vom Seminarzentrum, den Ausstellungen und den wunderbaren Wegen und Plätzen rund um das Stift. Schade, dass wir den Schwung der Landesgartenschau 2019 nicht mitnehmen konnten. Das ist ein Drama.
Wie war die Schisaison „am Hochficht“, an dem das Stift Schlägl wesentlich beteiligt ist?
H. Markus: Die deutschen Gäste konnten nicht kommen, die tschechischen auch nicht. Rechnung darf man heuer keine anstellen. Die Öffnung war vor allem ein Service für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region.
Nehmen Sie als Folge von Corona schon Änderungen wahr?
H. Markus: Viele Leute haben in den vergangenen Monaten den Wert von „regional und nachhaltig“ entdeckt. So manches aus der Region bekommt wieder einen neuen Stellenwert. Das ist für die lokalen Unternehmen sehr wichtig. Wir als Stift bemühen uns auch, „so nah“ wie möglich einzukaufen.
Wenn Sie auf die kommenden Monate schauen. Welches Gefühl haben Sie?
H. Markus: Ich bin kein Hellseher, doch ich vermute, dass es Sommer werden wird, bis es wieder richtig losgeht. Das Fatale ist, dass sich nur schwer gegensteuern lässt, weil man nichts planen kann. Es geht aber nur weiter, wenn wir optimistisch bleiben.
Gleichzeitig weiß ich, wie schwierig die Lage für viele Jungunternehmer oder für unsre Kunden, die Wirte, ist. Wir versuchen mit ihnen Kontakt zu halten und sie zu unterstützen.
Damit sind wir wieder bei der Anfangsfrage und bei der Stiftsbrauerei.
H. Markus: Die nutzt die Zeit auch für Innovationen. Ich kann Ihnen sagen: Wenn es wieder losgeht, gibt es Besonderheiten. «
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