Blasmusik aus vollen Rohren. Zu zweit, zu viert, zu zehnt. Überall stehen oder sitzen Grüppchen von Menschen. Es wird getanzt, musiziert und gesungen, was das Blasinstrument oder die eigene Kehle hergibt. Neben der Straße, im Festivalgelände, auf dem Campingplatz. Verregnet, nass, gatschig, sonnig, schwül – das Wetter spielte alle Stückerln, die Besucher/innen nahmen´s gelassen – und waren insgesamt sehr friedlich.
Die Festivalseelsorge hat nicht nur einen Platz im Programmheft, sondern auch auf dem Festivalgelände. Im Tipi der Seelsorge – neben dem Roten Kreuz und der Polizei stationiert – war jeder willkommen: 24 Stunden lang. Dasein, ein offenes Ohr haben, etwas loswerden, was einen schon lange beschäftigt, das war das Angebot des achtköpfigen Seelsorge-Teams. Die Seelsorger/innen strömten aber auch in das Gelände, um mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen. Die Arbeitskleidung war gut sichtbar: „Ein Herz für deine Seele“ war vorne zu lesen, auf dem Rücken stand „Festivalseelsorge“ geschrieben. „Is des ernst?“, fragten manche, die nicht glauben wollten, dass Kirche hier vor Ort präsent ist. „Mah, super, dass ihr da seids!“, meinte eine andere Festivalbesucherin. Meine Mama ist im Pfarrgemeinderat, die wird schauen, wenn ich ihr das erzähle“, sagte die junge Festivalbesucherin und stürzte sich wieder ins Geschehen. „Wir haben viele Gespräche geführt, oft 20 Minuten über Gott und die Welt geplaudert. Wir wollten, dass es allen gut geht“, erzählt Florian Baumgartner: „Abends sind wir von den Einsatzkräften zu einigen schwierigen Situationen gerufen worden.“ Da half manchem erschöpften Festivalbesucher die Möglichkeit, mit den Seelsorger/innen zu reden oder sich im Tipi zu beruhigen und ein Nickerchen zu machen.
Dass trotz des gewaltigen Ansturms an Besuchern und der nicht unbeträchtlichen Menge an konsumiertem Alkohol keine Zwischenfälle passierten, ist auch den friedliebenden Festivalbesuchern zu verdanken. „Dass hier soviele Musikerinnen und Musiker unterwegs sind, spürt man“, sagen auch Angelika Hager-Wastler und Stefani Brandstetter vom Seelsorge-Team. Moderator Eric Papilaya ermunterte die Leute von der Bühne aus aufeinander zu schauen: „Achtet aufeinander. Sagt´s einmal Hallo zu eurem Nachbarn!“ Dann tanzte, sang und klatschte die Masse zu Folkshilfe oder LaBrassBanda. Wer als Bläser die Doppelzunge beherrschte, konnte mit den Musikern auf der Bühne im Duett tröten. Bei der Wortgottesfeier im Leitner-Stadel freute sich Baumgartner, dass am Sonntag über 400 Festival-Besucher/innen der Einladung, gemeinsam zu beten und zu feiern, gefolgt waren. Zu hören war der Woodstock-Projektchor und natürlich .... Blasmusik!
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