Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Am Montag wurde ein Szenario vorgestellt, wie zunächst kleinere Geschäfte wieder hochfahren können. Wie bewerten Sie das?
Doris Hummer: Gerade das Ausstiegsszenario aus der derzeitigen Situation ist eine wichtige Botschaft für kleinere Betriebe, die nun Planungssicherheit bekommen.
In einer Aussendung sagten Sie, dass die Gesundheitsauflagen in allen Geschäften machbar seien. Hätten Sie sich mehr erwartet?
Hummer: Natürlich ist es ein Wunsch der größeren Geschäfte, mit ihrer Arbeit starten zu können. Aber die Gesundheit geht vor. Wichtig ist, dass dort gearbeitet wird, wo es schon möglich ist. Denn die Zahlen bei der Kurzarbeit und bei den Betrieben, die Unterstützung brauchen, sind alarmierend.
Die Unterstützung beruht oft auf Krediten. Bekommen nicht immer mehr Betriebe Probleme mit der Zurückzahlung, je länger die Krise dauert?
Hummer: Die Unterstützungspakete – Kurzarbeit, Garantien, Kredite und Zuschüsse – sind gut. Aber es wird heuer noch eng werden. Nicht alle Betriebe werden es schaffen. Wir müssen das ganze Wirtschaftssystem sehen: Steht ein Teil vor der Wand, ist ein Dominoeffekt zu befürchten. Deshalb braucht es nach der Krise ein Investitionsprogramm.
Notenbank-Chef Robert Holzmann hat Mitte März gemeint, die Krise habe auch einen Reinigungseffekt zwischen gut und nicht gut aufgestellten Betrieben. Ist das zynisch?
Hummer: Das ist zynisch. Wenn ein Betrieb zum Beispiel in ein neues Produkt oder den Bau eines Werks investiert hat, dann wurde in Erwartung bestimmter Einnahmen finanziert. Es konnte niemand damit rechnen, dass die Einnahmen ganz plötzlich auf Null fallen. Es stimmt nicht, dass alle Betriebe, die jetzt Schwierigkeiten haben, vorher nicht gut gearbeitet hätten.
Ist Oberösterreichs exportorientierte Wirtschaft verwundbarer als jene anderer Teile Österreichs?
Hummer: Ja. Jeder zweite verdiente Euro und jeder zweite Arbeitsplatz hängen bei uns mit dem Export zusammen. Unser zweitwichtigster Handelspartner Italien wird noch längere Zeit ausfallen. Umso wichtiger ist, dass die Zusammenarbeit mit dem wichtigsten Partner – Deutschland – funktioniert. Die nächsten Monate werden herausfordernd.
Wie viel Solidarität gibt es in der Krise im Wirtschaftsleben?
Hummer: Ich erlebe viel Zusammenhalt, etwa zwischen Unternehmer/innen und Mitarbeiter/innen. Aber es gibt auch Bereiche, wo wir Solidarität vermissen, etwa auf europäischer Ebene. Das gehört diskutiert, wenn wir uns später einmal fragen werden, was wir als Gesellschaft und Wirtschaftsstandort aus der Krise gelernt haben.
Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Erfahrungen aus dem Alltag mit einem autistischen Jungen >>
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>