Das Herz muss berührt werden. Nur so kann Veränderung gelingen. Davon ist Durba Ghose überzeugt. Die Inderin gründete 2013 gemeinsam mit zwei Partnerinnen in Delhi die Organisation „Mittika“ , die sich gegen Gewalt an Frauen einsetzt und daran arbeitet, eine Gesellschaft ohne Diskriminierung aufzubauen. Als eine der Referenten/innen beim Symposium der kfbö gab sie Einblicke, mit welchen Ansätzen „Mittika“ in Indien dazu beiträgt, einen Systemwandel mit dem Ziel für eine gerechtere Welt herbeizuführen.
In Indien gäbe es einerseits eine phantastische Verfassung, die Gleichheit garantiert, und fortschrittliche Gesetze, die u. a. Frauenrechte schützen, sagt Durba Ghose. „Frauen arbeiten in wichtigen Positionen in Politik und Wirtschaft und können sich entfalten. Andererseits werden sie trotzdem immer noch diskriminiert“, sagt die Leiterin der Initiative „Mittika“. Gewaltakte gegen Frauen seien hoch. Das System müsste die Frauen unterstützen, tut es aber nur auf dem Papier. Im Alltag sieht es oft anders aus. Der Grund dafür habe mit der Haltung gegenüber Frauen zu tun. „Es braucht einen Wandel nicht nur in den Köpfen der Menschen, sondern auch in den Herzen. Wir bei ,Mittika‘ versuchen z. B. patriarchale Verhaltensweisen und Einstellungen mittels Kunst und Kultur – etwa mit Theaterstücken, in Workshops, in Aktionen – sichtbar und bewusst zu machen.“ Zuschauer seien dabei in den Prozess eingebunden und es entstehe ein Dialog, der berührt. So könne das Denken und das soziale Verhalten verändert werden. Durba Ghoses Vision von Gleichberechtigung: Das Gegensatzdenken – Männer und Frauen, jung und alt – müsse aufgebrochen werden. „Wir sollten zusammenarbeiten und damit aufhören, Frauen als Opfer zu sehen.“
Symposion und Jubiläum
Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) beging am 9./10. November mit einem Symposion und einem Festakt im Bildungshaus St. Virgil/Salzburg das 60-Jahr-Jubiläum der „Aktion Familienfasttag“. Zum Thema „Frauen verändern die Welt“ referierten u. a. kfbö-Projektpartner/innen aus aller Welt. Die „Aktion Familienfasttag“ unterstützt mit jährlichen Spenden von rund 2,4 Mio. Euro mehr als 100 Projektpartner/innen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Man setze sich u. a. ein gegen Gewalt an Frauen, für Frauen- und Menschenrechte sowie für einen Systemwandel hin zu gerechten Strukturen, sagt kfbö-Vorsitzende Veronika Pernsteiner.
Infos: www.teilen.at
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