Die Demokratische Republik Kongo ist eines der ärmsten Länder der Welt. Durch die Corona-Pandemie ist das Land besonders auf Hilfe von außen angewiesen.
Es waren endlich einmal gute Nachrichten in der arg gebeutelten Demokratischen Republik Kongo. Die Ebola-Epidemie sei zumindest vorläufig eingedämmt, wurde aus dem afrikanischen Land im Juni vermeldet. Das hilft dem 80-Millionen-Einwohner-Staat, sich ein wenig besser im Kampf gegen das Corona-Virus zu wappnen. Aktuell zählt Kongo rund 8.000 Corona-Infizierte und 190 Tote (Stand Mitte Juli). „Die Dunkelziffer wird bei den Corona-Erkrankten aber deutlich höher sein, es wird zu wenig getestet“, sagt Caritas-Mitarbeiter Corneille Ndalianga aus Kinshasa im Gespräch mit der KirchenZeitung. Schulen, Kirchen, Märkte, Bars und Hotels waren über Monate geschlossen und sperrten erst im Juli wieder auf.
Die Corona-Maßnahmen, die in der DR Kongo gesetzt wurden, ähneln damit denen in den reichen Ländern. Mangelnder Zugang zu fließendem Wasser, beengte Verhältnisse in den Elendsvierteln erschweren weiten Teilen der Bevölkerung jedoch die Umsetzung der Hygienemaßnahmen. Die wissenschaftliche Expertise zur Bekämpfung von Krankheiten wäre eigentlich gut, doch es fehlt an allen Ecken und Enden an Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln.
Zudem sind die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung in der DR Kongo weit schlimmer als in Europa. Die Menschen leiden aufgrund der Corona-Pandemie unter der drastischen Verteuerung der Lebensmittel. Und das in einem Land hat, in dem 70 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze von weniger als zwei Dollar pro Tag leben. „Corona hat das Hungerproblem nochmals verschärft“, betont Mitarbeiter Corneille Ndalianga. Die Menschen im Kongo hätten so gut wie keine Ersparnisse, von denen sie in Krisenzeiten zehren könnten. „Man lebt von der Hand in den Mund“, so Ndalianga. Wer durch die Ausgangssperre sein Haus nicht verlassen kann, hat nichts zu essen.
Noch schlimmere Auswirkungen hat die Krise auf Menschen mit Behinderung. „Kinder mit Beeinträchtigung bekommen in normalen Zeit als Letzte etwas zu essen. Diese Reste gibt es derzeit aber nicht und deswegen müssen viele von ihnen hungern“, erzählt Astrid Moanda, die sich für die Caritas in ihrer Heimat um Kinder, die mit einer Behinderung auf die Welt gekommen sind, kümmert. Sie hat in den letzten Monaten miterleben müssen, wie Menschen mit Behinderung verstorben sind, weil sie nicht rechtzeitig ins Krankenhaus gekommen sind. Durch unzählige Hausbesuche hat sie in den letzten Monaten ein genaues Bild von der dramatischen Lage bekommen. Einigen Familien mit behinderten Kindern konnte sie dank der Unterstützung der Caritas Oberösterreich durch Lebensmittelpakete helfen, aber es gibt noch immer viel zu tun.
Mit Unterstützung aus Österreich wird dabei durch verschiedene Maßnahmen auch an anderen Stellen gegen den Hunger gekämpft. Die Caritas unterstützt unter anderem sechs Ernährungszentren und Gesundheitsstationen der Erzdiözese Kinshasa. Über 2.000 Kinder werden dort jährlich gepflegt. Sie werden mit einem Brei aus Soja, Mais, Öl und Zucker aufgepäppelt. Soja liefert Proteine, Zucker Energie und das Öl Vitamine. Stark unterernährte Kinder beginnen mit Sojamilch. Außerdem erhalten ihre Mütter ein Päckchen mit Breipulver für zu Hause. Da der Staat für die Bevölkerung wenig tut, spielen Spenden aus Oberösterreich eine große Rolle, damit auch während der Corona-Pandemie der Hunger erfolgreich bekämpft werden kann.
► Wer mit einem „Corona-Nothilfe-Paket“ helfen möchte, findet dazu in der aktuellen KirchenZeitung einen Zahlschein.
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