Gerade am Beispiel des NS-Regimes wird deutlich, dass Recht und Gerechtigkeit nicht automatisch dasselbe bedeuten. In einer Demokratie sei dies anders, betonte Willi Mernyi, der Vorsitzende des Mauthausen Komitee Österreich: „Im Nationalsozialismus wurde das Rechtssystem systematisch missbraucht mit dem Ziel, die Macht des Staates zu stärken und die individuellen Freiheiten und Rechte der Bürger zu unterdrücken. Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass wir als Gesellschaft aktiv gegen Ungerechtigkeiten vorgehen und Recht einem höheren moralischen Standard entspricht“, sagte er bei der Veranstaltung, zu der laut Veranstaltern mehr als 9000 Menschen gekommen waren, darunter auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Das Staatsoberhaupt bezeichnete das Motto „Niemals wieder“ als „klaren Auftrag, jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus und Totalitarismus entschlossen entgegenzutrete.“
Beim ökumenischen Gottesdienst in der Lagerkapelle griff auch Bischof Manfred Scheuer das übergreifende Thema auf: „Recht, der Rechtsstaat und Gerechtigkeit wurden im Nationalsozialismus gebeugt, Menschenrechte durch das Recht des Stärkeren ersetzt“, stellte er fest und warnte: „Die Selbstbeschränkung des Denkens, das sich skeptisch weigert, Entscheidungen zu treffen und nach Gerechtigkeit zu suchen, wird insgeheim zur Komplizin des (Un)rechtes des Stärkeren.“
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