„Kein einziges Hilfsprojekt dieser Erde funktioniert ohne Fahrzeuge“, sagt Christine Parzer. Das leuchtet ein, was Transportmittel aber wirklich bedeuten, werde einem vor Ort so richtig klar, erzählt die Geschäftsführerin der MIVA, der Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft. Eine Projektreise führte sie in den südlichen Zipfel der Demokratischen Republik Kongo, zu P. Johannes Kiesling. Der Salesianerpater hat in einem Gebiet von 10.000 Quadratkilometern – das entspricht ungefähr der Größe des Bundeslandes Kärnten – als Einziger ein Auto zur Verfügung. Im Toyota Land Cruiser von P. Kiesling wurden schon Kinder geboren, und es sind auf seinen Sitzbänken schon Menschen gestorben. Der Priester fährt nie leer, einmal ist das Auto voll mit Menschen, dann wieder mit Baumaterial. „Dort habe ich auch gemerkt, wie sinnvoll eine Seilwinde am Auto ist, damit man sich selbst und andere aus dem Schlamm ziehen kann“, erinnert sich Parzer an eine abenteuerliche Projektreise.
Wie die MIVA-Partner in den Ländern des Südens erfinderisch, kreativ und flexibel sein müssen, um ihre Aufgaben bewältigen zu können, muss es auch die MIVA selbst in ihrer Zentrale sein. „Wir suchen stets mit den Partnern gemeinsam nach den für ihre Situation geeigneten Fahrzeugen, und wir suchen nach der kostengünstigsten Variante für Ankauf und Transport“, erklärt Christina Parzer. „Wir sind unseren Spenderinnen und Spendern verpflichtet, das Maximum aus ihren Beiträgen herauszuholen.“ Es wird genau geprüft, was vor Ort bei den Partnern angekauft werden kann und was aus Kostengründen besser über Stadl-Paura geht. So wäre ein direkt in Tansania eingekauftes Auto dreimal so teuer wie in Österreich, den Transport schon eingerechnet. Wenn man sich nur ein wenig für das Geschäft der MIVA interessiert, merkt man, dass ihre Aufgaben ein enormes Fachwissen verlangen. Mehr als man auf den ersten Blick vermutet. Die MIVA hat ihr Know-how, das sie sich im Laufe der Jahrzehnte erworben hat, in einem eigenen Unternehmen – dem Beschaffungsbetrieb – gebündelt. Dieser garantiert die professionelle Abwicklung der eigenen Projekte und stellt seine Expertise selbstverständlich auch anderen Organisationen zur Verfügung.
In der MIVA-Zentrale, dem Christophorushaus in Stadl-Paura, gehen die Projektpartner aus aller Welt ein und aus. „Das Schöne an unserer Arbeit ist, dass man ganz unmittelbar den Nutzen sieht“, meint Geschäftsführerin Christine Parzer. Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 hat die MIVA knapp 39.000 Transportmittel um rund 157 Millionen Euro finanziert. Jedes einzelne dieser Fahrzeuge kam in den Ländern des Südens nie nur einem einzigen, sondern immer vielen Menschen zugute. Mobilität wurde und wird in den Einsatzländern der Fahrzeuge ganz selbstverständlich geteilt. Um das Teilen bittet die MIVA auch jährlich zum Christophorus-Sonntag im Juli hier in Österreich. „Eine Spende von einem Zehntelcent für jeden unfallfrei gefahrenen Kilometer“ ist die Bitte. Das ist ein Euro pro 1.000 Kilometer. Die Christophorus-Sammlung bildet das finanzielle Rückgrat der MIVA, wofür Geschäftsführerin Christine Parzer allen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich dankt.
Weitere Infos unter www.miva.at
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