Zu Redaktionsschluss der KirchenZeitung war bekannt, dass mindestens ein Mann gegen 20 Uhr im ersten Wiener Gemeindebezirk auf Menschen geschossen hat. Die Person wurde schließlich von Polizeikräften erschossen. Als Opfer wurden vier getötete Menschen genannt sowie zahlreiche zum Teil schwer verletzte Personen. Innenminister Karl Nehammer bezeichnete den erschossenen mutmaßlichen Attentäter als Sympathisanten der islamistischen Terrormiliz IS. Ob es weitere Täter gab, blieb bis Redaktionsschluss unklar.
Der Anschlag nahm seinen Ausgangspunkt offenbar in der Seitenstettnergasse. Dort befindet sich mit dem Wiener Stadttempel die wichtigste Synagoge Wiens. Zudem gehört der Ort zum sogenannten „Bermuda-Dreieck“ mit zahlreichen Lokalen. Ob es sich um einen Anschlag gezielt auf die jüdische Einrichtung handelte oder es der Täter auf die Menschen, die die Zeit vor dem neuerlichen Lockdown noch in Lokalen verbringen wollten, abgesehen hatte, blieb zunächst unklar.
Bischof Manfred Scheuer zeigte sich in einer ersten Reaktion gegenüber der KirchenZeitung sehr betroffen. Er hat die Ereignisse in der Nacht so wie viele Menschen über die Medien verfolgt. In der Morgenmesse am Dienstag gedachte er in besonderer Weise der Opfer. Scheuer erinnerte aber auch an die Arbeit der Einsatzkräfte, der Polizei, der Rettung und aller anderen Organisationen. „Es ist wichtig, dass wir nun nüchtern die Hintergründe genau aufklären und nicht schnell und pauschal mit Vorwürfen reagieren“, sagte der Bischof.
„Unser Herz ist bei den Opfern, bei den Verletzten und bei den Angehörigen“, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer. „Es ist ein Angriff auf unsere Gesellschaft und Demokratie. Unser demokratischer Rechtsstaat und wir alle müssen entschlossen und geschlossen gegen Gruppierungen vorgehen, die Terror, Gewalt und Schrecken in unser Land bringen.“
Kardinal Christoph Schönborn zeigte sich tief betroffen von den Ereignissen und sagte: „Was auch immer die Hintergründe für den Anschlag sein mögen, klar muss sein, dass blinde Gewalt durch nichts zu rechtfertigen ist.“ Er bete mit den vielen, „die über die Medien die tragischen Ereignisse im Herzen der Stadt mitverfolgen, für die Opfer, die Einsatzkräfte und dass es zu keinem weiteren Blutvergießen kommt.“
„Tief betroffen und fassungslos“ hat sich die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) über den Terroranschlag in der Wiener Innenstadt gezeigt: „Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei den Betroffenen, ihren Familien und den Einsatzkräften. Mögen Sie den Einsatz wohlbehalten überstehen“, hieß es.
Der evangelische Bischof Michael Chalupka schrieb ebenfalls auf Twitter: „Wenn die Worte versagen, bleibt mir nur das stille Gebet für die Opfer und ihre Angehörigen und die Helferinnen und Helfer. Wien hält zusammen für das Leben in dieser Stadt. Terror wird den Zusammenhalt nicht spalten!“«
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