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Damit Österreich die Kriterien für den Beitritt zur Euro-Zone erfüllte, wurde 1996 das Defizit des Staatshaushalts zurechtgestutzt. Starke Einschnitte gab es bei den Sozialleistungen und Förderungen. Die KirchenZeitung brachte dazu im September 1996 einen Schwerpunkt. Anhand von Beispielen machte ein Bericht deutlich, wie drastisch die Einschnitte damals gerade für Familien waren. Ein Ehepaar aus Oberösterreich sah sich etwa mit sechs Kindern vor großen Herausforderungen. Das monatliche Haushaltseinkommen betrug für die Großfamilie inklusive Beihilfen 33.820 Schilling (heute umgerechnet 2.457,80 Euro). Nach dem Familienindex fehlten 7.000 Schilling, um über der Armutsgrenze zu liegen. Für die Familie waren Urlaubsreisen nicht leistbar, ein kaputter Fernseher konnte nicht mehr ersetzt werden.
„Bei den Familien wird immer zuerst gespart“, kritisierte die Mutter die ihrer Meinung nach falschen Prioritäten beim Sparen. Sie ärgerte sich auch, dass Familien wie Bittsteller auftreten müssten, wenn sie Förderungen und Hilfen beantragen. Besorgt zeigte sich der Familienvater angesichts dieser Situation über die Zukunft seiner Kinder. In einem Kommentar analysierte Redakteur Hans Baumgartner, dass durchaus leistungsfähige Familien aufgrund des Sparpakets ins Abseits geraten waren. «
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