REZEPT_
„Heißt das, dass wir bald wieder neue Marmelade einkochen? Und darf ich dann auch wieder die Schilder malen?“ Uschis Fragen sind schon fast ein Startsignal. Am liebsten würde sie sofort aufs Erdbeerfeld laufen und mit dem Pflücken beginnen. „Sobald das Feld oben am Hügel offen ist, machen wir das“, verspricht Mama, „aber ich glaube, das dauert noch eine Woche.“
Jeden Tag schaut Uschi nun, ob schon ein Schild mit „geöffnet“ beim Erdbeerfeld steht. Die Verkaufsbude steht zumindest schon da und bei den Erdbeerpflänzchen sind die ersten roten Früchte zu sehen.
Doch dann fiebert der kleine Felix einen ganzen Tag lang. Mama und Uschi sind besorgt und verschwenden keinen Gedanken ans Marmelademachen. Umso mehr sind sie überrascht, als Papa nach der Arbeit mit einem Körbchen frischer Erdbeeren zur Tür hereinkommt. „Sobald der Kleine wieder auf dem Damm ist, könnt ihr die Gläser mit eurer wunderbaren Marmelade füllen“, verkündet er, „das Erdbeerfeld hat heute aufgemacht!“
Zum Glück ist Felix auch wirklich am nächsten Tag fieberfrei. Trotzdem will Mama ihn nicht mitnehmen. „Dort in der Sonne ist es viel zu heiß für ihn. Ich schlage vor, dass du dieses Mal mit Papa gemeinsam aufs Erdbeerfeld gehst. Der kommt heute extra früher aus dem Büro. Und wir beide können morgen loslegen!“ Genauso wie es Mama vorgeschlagen hat, wird dann alles gemacht. Papa und Uschi brauchen allerdings eine ganze Weile, bis der Kübel mit Erdbeeren gefüllt ist, denn beide sind richtige Naschkatzen und daher nicht nur mit dem Pflücken, sondern auch mit dem Kosten ausführlich beschäftigt.
Am nächsten Tag hat Uschi ihre Hausübungen besonders schnell erledigt und bindet sich als geübte Küchenhelferin gleich ihre getupfte Schürze um. Zuerst werden die Erdbeeren und der Zucker abgewogen und im Topf aufgekocht. Schon bald duftet es in der Küche herrlich. Dann holt Mama mit dem Löffel etwas von der Marmelade aus dem Topf und gibt es auf einen Teller. „Blas ein bisschen drauf, dann sehen wir, ob wir die Marmelade schon einfüllen können.“ Uschi ist ganz stolz, weil sie heuer viel mehr mithelfen darf als im letzten Jahr. Während Mama schließlich die heiße Masse in die Gläser füllt, beschriftet Uschi ganz sorgfältig die Schilder. Und am nächsten Morgen genießen alle die frische Marmelade auf ihren Frühstücksbroten.«
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