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Um sicherzugehen, dass die Gläser auch richtig glänzen, näht man sich ein paar Glas-Poliertücher ganz einfach selbst. Entweder kauft man dazu Baumwolle als Meterware. Oder aber man zerschneidet ein fertiges Leintuch. Ein Trick übrigens, den schon Großmütter kannten. Sie nahmen dafür oft gebrauchte Leintücher, die in der Mitte schon dünn waren, aber rundherum noch ganz in Ordnung. Der Stoff wurde ausgekocht und dann verarbeitet – Upcycling vor 100 Jahren.
Aus einem Standard-Leintuch für ein Einzelbett kann man zwölf Geschirrtücher nähen. Zunächst teilt man den Stoff der Länge nach in drei Bahnen. Dabei ist nicht einmal ein Maßband notwendig, falten und die Kanten bügeln ist völlig ausreichend.
Bei den Außenkanten erspart man sich das Versäubern, sie sind ja schon eingeschlagen und abgenäht. Bleiben also insgesamt vier lange gerade Kanten, die man (ohne endeln) doppelt einschlägt und knappkantig abnäht.
Dann wird jede Stoffbahn halbiert und noch einmal halbiert und die entstandenen Umbrüche werden wieder gebügelt: Die Schnittlinien für die zwölf Geschirrtücher sind somit vorgegeben. Es folgt eine Reihe von geraden Nähten, ein kurzer Waschgang, schon sind die Glanzstücke fertig.
Die Anforderungen an die Nähkünste sind minimal, allerdings erlernt man perfekt, schnurgerade Nähte zu ziehen. Geschirrtücher nähen ist also eine sehr gute Übung für Näh-Anfänger/innen und den Nachwuchs, denn schief gehen kann nichts. Dasselbe gilt fürs Bügeln. Auch hier dürfen Kinder unter Aufsicht gerne ans Werk, die Falten sind mit etwas Wasser ja gleich wieder weg.
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