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Das Kirchenvolksbegehren in Österreich wollte grundlegende Reformen in der katholischen Kirche anstoßen. Unter anderem wurde die volle Gleichberechtigung der Frauen in der Kirche gefordert, die Frauen auch den Zugang zum Priesteramt ermöglichen sollte, und eine positive Bewertung der Sexualität. Mit 505.154 Unterschriften war das Begehren grundsätzlich ein Erfolg. Ein knappes Jahr später fragte die KirchenZeitung im Mai 1996, ob Linz Hauptstadt der Kirchenerneuerung werden könnte. Denn die Initiatoren des Volksbegehrens hatten den Schwerpunkt ihrer Aktivtäten nach Linz verlagert. „Eine groß angelegte Kirchenvolksversammlung wird (...) vorbereitet. Das zuversichtliche Motto: ,Und sie bewegt sich doch.‘“ Gemeint war damit die Kirche. Generaldechant Johann Bachmair wurde in dem Bericht mit seiner Einschätzung zitiert, dass die meisten Dechanten für eine Änderung der Zulassungsbedingungen seien. Außerdem beschäftigten sich in Linz Theologen im Auftrag der Bischofskonferenz mit der Frage „Wie konnte es so weit kommen, daß so viele Menschen die kirchliche Botschaft als Drohbotschaft empfinden?“ Der Linzer Pastoraltheologe Wilhelm Zauner nahm an diesen Beratungen teil, von denen er sich nicht allzu viel erhoffte. Dennoch erkannte er es als Zeichen guten Willens, dass die Bischöfe die Anliegen des Kirchenvolksbegehrens ernst nehmen würden.
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