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In der Mundart sprach man früher von „Antlassoa" oder auch dem „Antlasspfingsta". Letzterer war eine andere Bezeichnung für den Gründonnerstag und es dreht sich bei diesem alten Brauch also um jene Eier, die am Gründonnerstag von den Hennen gelegt wurden.
Man sagte ihnen ganz besondere Kräfte nach. Darum wurden sie auch am Ostersonntag in der Kirche geweiht und danach lange aufgehoben. Lagerte man sie auf dem Dachboden, sollten sie vor Blitzschlag schützen. Wurden sie im Feld vergraben, sollten sie für eine gute Ernte sorgen. Hat man sie im Stall aufgehängt, sollte das ein Schutz vor bösen Hexen sein.
Das Wort „Antlass" selbst bedeutet Entlassung, Ablass oder Lossprechung. Am Antlasspfingsta wurden die öffentlichen Kirchenbüßer nach dem 40-tägigen Fasten aus der Buße entlassen.
Das „Antlasssingen" ist ebenfalls ein Passionsbrauch, der im Salzkammergut beheimatet ist. Dazu trafen sich nach der Gründonnerstagsliturgie zahlreiche Gläubige. Der Vorsänger begann mit dem Nachtwächterruf: „Meine Herrn und Frauen, lasst’s euch sagn, da Hammer hat neini gschlagn!" Die versammelten Gläubigen setzten mehrstimmig ein Lied darauf an. Bis drei Uhr morgens wiederholte sich das Ritual stündlich. Die Liedertexte schildern das Leiden Jesu in dieser Nacht, von der Gefangennahme am Ölberg bis hin zur Kreuzigung.
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