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„Es ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren, die die Sturzanfälligkeit bei älteren Menschen ausmacht“, so Günter Schmiedhuber, Abteilungsleiter der Unfallchirurgie am Klinikum Wels-Grieskirchen. Nervensystem und Muskeln arbeiten nicht mehr so gut zusammen, zudem haben die Muskeln an Kraft verloren. Auch Gleichgewichtsstörungen und Schwindel, der vielleicht als Folge von Medikamenteneinnahme auftritt, können zu Stürzen führen. Die Folgen sind neben blauen Flecken und Prellungen häufig Brüche, deren Heilungsprozess im Alter deutlich langsamer verläuft. Um Stürze zu vermeiden rät der Arzt Folgendes:
- in Bewegung bleiben und Muskeln trainieren
- Gleichgewichts-Übungen
- Gefahrenquellen und Stolperfallen im Haushalt beseitigen (Kabel, lose Teppiche, schlechte Beleuchtung)
- Haltegriffe bei Treppen, im Bad und am WC
- Nebenwirkungen von Medikamenten beachten
Für Menschen, die alleine leben, kann die Rufhilfe lebensrettend sein, die Rettungskräfte werden per Knopfdruck am Handgelenk verständigt.
Das Knie schmerzt beim Gehen, die Hüften beim Liegen – Grund dafür sind oft abgenutzte Knorpel an den Gelenken. Starke und/oder falsche Belastung führt zu diesem Gelenksverschleiß. Zunächst müssen die Ursachen für die Schmerzen ärztlich abgeklärt werden. Dann wird zunächst versucht, mit Therapien und ohne Operation die Beschwerden zu lindern und die Gelenksentzündungen zu behandeln. Dabei geht es vor allem um eine Verbesserung von Koordination und Muskelkraft. Oft ist aber das Einsetzen von künstlichen Gelenken unausweichlich. Für Björn Rath, Leiter der Abteilung Orthopädie und chirurgische Orthopädie am Klinikum Wels-Grieskirchen, geht es unabhängig vom Alter darum, den Leidensdruck der Patient/innen zu lindern. „Bei Hüftprothesen kommen Titan, Kunststoffe und Keramik zum Einsatz, Kniegelenke bestehen aus Metalllegierungen. Für Betroffene mit einer Nickel-Allergie stehen Prothesen mit speziellen Beschichtungen zur Verfügung“, erklärt der Mediziner. Ein Großteil ist für eine Haltbarkeit von mehr als fünfzehn Jahren ausgelegt. Wichtig nach einer OP sind eine physiotherapeutische Begleitung und eine Reha.
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