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Sie wollten Mädchen nicht in Hosen sehen, kritisierten Freibäder als Fleischbeschau und bezeichneten schulische Sexualerziehung als „seelische Vergewaltigung“. Diese Positionen vertrat die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE), eine sehr konservative Gruppierung, in einer Broschüre im Jahre 1996. Die KirchenZeitung zitierte daraus und berichtete über die extremen Ansichten. Anlass war ein Treffen der KPE in Blindenmarkt. In dem niederösterreichischen Ort war der mit der KPE in enger Verbindung stehende „Pfadfinderorden“ Servae Jesu et Mariae (SJM) gerade dabei, sein neues Hauptquartier aufzuschlagen. „SJM ist eine Gemeinschaft mit traditionalistischer Ausrichtung (z.B: wird die Messe im vorkonziliaren Ritus gefeiert)“, schrieb die KirchenZeitung. Im Zentrum der Kritik standen jedoch die „katholischen Pfadfinder“. In Deutschland hatten sich schon Jahre zuvor einzelne Pfadfinderverbände gegen die KPE gestellt. Auch Franz Herz, Bundesjugendseelsorger Österreichs, positionierte sich klar: „Jugendliche brauchen Orte des Wachsens, des Vertrauens und der Persönlichkeitsbildung. Diese bietet ihnen die KPE nach meinem Informationsstand nicht.“ Und die Arge Katholische Jugend und Jungschar OÖ warnte vor „übertriebener moralischer Strenge und Abschottung durch Berührungsängste, wie sie die KPE praktiziert“.
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