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Eine wichtige Info vorab: Für die vorgestellten Methoden muss das Wachs geschmolzen werden. Dies sollte nur im Wasserbad geschehen. Dafür wird ein Topf mit Wasser erhitzt und das Wachs in einem zusätzlichen, hitzebeständigen Gefäß langsam geschmolzen.
Niemals das Wachs direkt im Topf erwärmen, da es sonst zu einem Wachsbrand kommen kann. Im Fall des Falles nicht mit Wasser löschen (Stichflamme!), sondern mit einem Deckel, einem nassen Handtuch oder einer Löschdecke ersticken.
Kerzenreste können zu einer neuen Kerze verarbeitet werden. Dazu wird entweder eine Gießform benötigt, die sich nach dem Aushärten leicht entfernen lässt (Klopapierrolle, Eiswürfel- oder Silikonbackform, Joghurtbecher etc.) oder ein Gießgefäß wie eine Schale, ein Schraubglas oder eine alte Tasse. Außerdem braucht man noch einen Kerzendocht, Holzspieße und Wäscheklammern.
Der Docht wird in die Wäscheklammer gezwickt und mithilfe der Spieße mittig in das jeweilige Gießgefäß gestellt. Nun das Wachs wie beschrieben im Wasserbad schmelzen (vorher in kleine Stücke zerteilen und gegebenenfalls den alten Docht entfernen). Soll es eine Duftkerze werden, ein paar Tropfen ätherischen Öls hinzufügen. Alternativ können auch duftende Kräuter hineingegeben werden. Das flüssige Wachs in die gewünschte Form gießen und abkühlen lassen.
Eine umweltfreundliche Art, Lebensmittel abzudecken oder einzupacken, sind Wachstücher. Diese lassen sich auch mithilfe von Wachsresten herstellen. Empfohlen sind hierbei pflanzliches oder Bienenwachs beziehungsweise Wachs, bei dem nachweislich klar ist, das keine Schadstoffe enthalten sind. Für die Wachstücher werden Stoffstücke in beliebiger Größe auf einen Bogen Packpapier gelegt. Darauf die klein geschnittenen oder geriebenen Wachsreste verteilen. Einen zweiten Bogen Backpapier auf den Stoff legen und vorsichtig darüberbügeln, bis das Wachs geschmolzen und in den Stoff gesickert ist. Alternativ das Backpapier-Sandwich auf ein Backblech geben und im Rohr bei etwa 80 °C erwärmen. In beiden Fällen abkühlen lassen und schließlich das Backpapier abziehen.
Bleigießen gehörte für viele zu Silvester dazu, seit 2018 ist es verboten. Wer diese Tradition trotzdem nicht missen möchte, kann mit einem Löffel einfach kleine Wachsreste über einer Kerze schmelzen lassen und dann in eiskaltes Wasser (evtl. mit ein, zwei Tropfen Spülmittel versetzt) gießen. Die entstandenen Figuren können nun gedeutet und dann nächstes Jahr wiederverwendet werden.
Eine weitere Möglichkeit, Wachsreste zu verwerten, ist die Herstellung umweltfreundlicher Grillanzünder. Eine sehr einfache Variante ist, das Wachs im Wasserbad zu verflüssigen und darin einen Kiefern- oder Tannenzapfen mit der Spitze voran einzutauchen (auf dieselbe Weise lassen sich übrigens auch Blumen konservieren).
Man kann das flüssige Wachs aber auch mit Sägespänen oder Holzeinstreu mischen. Hat sich dieses vollgesogen, füllt man es entweder in einen leeren Eierkarton oder eine Kaffeefiltertüte und lässt es auf Zeitungspapier trocknen und abkühlen.
Wer keine Lust hat, neue Kerzen, Wachstücher oder Grillanzünder herzustellen, kann sich auch einfach ein Schmelzfeuer im Handel kaufen. Es gibt Modelle sowohl für drinnen als auch für draußen. Das Schmelzfeuer besteht grob gesagt aus einer feuerfesten Keramikschale und einem Dauerdocht, der das geschmolzene Wachs anzieht. In die Schale können immer wieder Wachsreste geworfen werden, um das Schmelzfeuer zu „füttern“.
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