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Oberstes Ziel ist die Unversehrtheit. Und dafür trifft man verschiedenste Vorkehrungen. Man unterzieht das Auto rechtzeitig einem Wintercheck, befreit die Gehsteige vom Schnee, stattetKinder mit Leuchtwesten aus und ist auf den Pisten nur mit Helm unterwegs.
Auch Eltern fokussieren sich erst einmal auf die körperliche Ebene. Doch was gibt den Kindern in ihrem Leben wirklich Sicherheit? Sind es die Kissen, die Eltern auf dem Boden verteilen, sobald die Kleinen beginnen, sich aufzurichten? Oder ist es die vermeintlich unsichtbare Hand, die oft mutige Aktionen von Kindern im Rücken begleitet und sie jederzeit auffängt?
Bei unserem Streben nach Sicher- und Geborgenheit darf ein zentraler Bereich nicht vergessen werden: die psychische Sicherheit. Eltern stehen vor der großen Aufgabe, ihren Kindern das Gefühl von Zuverlässigkeit, von Trost und Verständnis zu vermitteln. Und ihnen damit ein Rüstzeug für das Leben mitzugeben. Ein Kind kommt schutz- und hilflos auf die Welt und ist vollständig von der Zuwendung seiner Eltern abhängig. Das Leben ist voller Unsicherheiten und Unvorhersehbarkeiten. Dem stehen jedoch die unvergleichbare Neugierde und der Entdeckungsdrang der Kinder gegenüber. Sie wollen die Welt erkunden. Die Begleitung von Kindern auf ihrem Lebensweg ist eine umfassende Aufgabe. Dabei ist und bleibt das Vermitteln von Sicherheit und Vertrauen einer der wesentlichsten Bausteine.
Die Antwort auf die Frage, wo Kinder den sichersten Ort erleben, ist meist die wohlige Geborgenheit in den Armen der nahen Bezugspersonen. Es ist das Nest, in dem Kinder getröstet werden, Schutz und Vertrauen erleben durch die starken und wachsamen Vertrauenspersonen. Gleichzeitig ist es auch immer der Startpunkt für neue Abenteuertouren in dieser wunderbaren Welt.
Absolute Sicherheit gibt es nicht. So funktioniert das Leben nicht. Aber es ist möglich, unseren Kindern Sicherheit und Vertrauen in sich selber zu vermitteln und ihnen gleichzeitig einen sicheren Ort zu bieten, an dem sie wieder neue Kraft und neuen Mut schöpfen können, um sich sowohl den schönen als auch den beängstigenden Aspekten des Lebens zu stellen. Wenn wir als Eltern das geschafft haben, dann können wir uns zufrieden auf die Schultern klopfen und uns vertrauensvoll zurücklehnen.
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