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Kurt Krenn folgte Franz Zak nach, der als jüngster Diözesanbischof am II. Vatikanum teilgenommen hatte. Zak hatte in der Diözese St. Pölten stets die stärkere Beteiligung der Laien an der Sendung der Kirche gefördert. Die Ernennung von Kurt Krenn bedeutete einen konservativen Kurswechsel. Die KirchenZeitung schrieb über die Reaktionen darauf: „Der Präsident der Katholischen Aktion Österreich, Leo Prüller, bedauerte, daß Rom bei der Krenn-Ernennung nicht mit den diözesanen Gremien und schon gar nicht mit den Laien gesprochen habe.“ Die katholische Frauenbewegung Österreich befürchtete als Folge eine „Abwendung von noch mehr Katholikinnen und Katholiken von der Kirche als bisher“. Die KirchenZeitung berichtete zudem über Krenns Positionen, etwa seine Ablehnung von Mädchen im Ministrantendienst oder seine problematische Einstellung zu Journalisten: Diese sollten, meinte Krenn, in den Medien erst über den Glauben sprechen und schreiben dürfen, wenn sie eine offizielle kirchliche Bevollmächtigung hätten. Auch seine spätere Amtszeit war bekanntlich von Kontroversen geprägt. Eine Affäre um das St. Pöltener Priesterseminar läutete 2004 das Ende seiner Amtszeit ein. Zehn Jahre später verstarb Kurt Krenn im 78. Lebensjahr nach langer Krankheit.
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