Wort zum Sonntag
Der Auftakt zum weltweiten synodalen Weg war für mich ein beeindruckendes Zeichen, wie sich die Kirche unter Papst Franziskus in Bewegung setzen möchte. Bemerkenswert, wie neue Selbstverständlichkeiten eingeübt wurden: Nach einem Kardinal sprach im Plenum eine junge Frau aus Südafrika, in meiner Austauschrunde war eine Ordensfrau die Vorsitzende, obwohl drei Kardinäle und zwei Bischöfe dabei waren. In der Grundsatzrede löste sich der Papst nach einigen Sätzen vom vorformulierten Text: „Eine Synode ist kein Parlament, keine Meinungsumfrage, sondern ein zutiefst kirchliches Ereignis unter der Leitung des Heiligen Geistes.“ Die Atmosphäre war geprägt vom gemeinsamen Gebet und von Momenten der Stille nach den Redebeiträgen. Bei seiner Rede im Sitzungssaal wie auch bei der Predigt im Petersdom am darauffolgenden Tag verwies der Papst auf die Bedeutung der Anbetung. Sie ist für ihn eine grundlegende Haltung, aus der die „Kunst der Begegnung“ entsteht. Als Österreicher war ich versucht, konkrete Ziele zu vermissen. Was soll am Ende rauskommen? Die Methode des Papstes scheint eine andere zu sein. Er möchte einen neuen Stil des Miteinanders einführen – durch eine intensive Hinwendung zu Gott, für die Welt.
Lesen Sie auch:
Wort zum Sonntag
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>