Christian Landl ist Diakon und Seelsorger in den Pfarrgemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee.
Was bedeutet das Schreiben der Glaubenskongregation für Ihre Arbeit in der Regenbogen-Seelsorge?
Franz Harant: Ich bin ob dieser unverantwortlichen Stellungnahme sprachlos. Seit 2016 gab es im deutschen Sprachraum mehrere große Fachtagungen, auf denen es eine sehr große Offenheit für die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften gab. Diese Suchbewegung, die so hoffnungsvoll in die richtige Richtung gegangen ist, wird nun abrupt beendet.
Wie wird es in der Seelsorge weitergehen?
Harant: Die Glaubenskongrega-tion wird zur Kenntnis nehmen müssen, dass die bewährte Praxis der Segnung homosexueller Partnerschaften bleiben wird. Leider wird sie noch stärker in die Illegalität gedrängt und das ist unwürdig. Uns muss aber klar sein, dass die Kirche den Segen Gottes nicht zu verwalten, sondern zuzusprechen hat.
Was wird von diesem Schreiben der Glaubenskongregation bleiben?
Harant: Vor allem ein großer Schaden, weil Menschen, die es betrifft, missachtet wurden. Die Nichtdiskriminierungsbeteuerungen sind zynisch und verletzend. In der Regenbogenpastoral werden wir uns weiterhin am Schreiben des Papstes „Amoris laetitia“ orientieren, in dem er sagt, „dass nicht alle doktrinellen, moralischen oder pastoralen Diskussionen durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden müssen“.
Christian Landl ist Diakon und Seelsorger in den Pfarrgemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee.
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