Christian Landl ist Diakon und Seelsorger in den Pfarrgemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee.
Der Vorsitzende der katholischen EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Jean-Claude Hollerich, und die Bischofskonferenzen u. a. in Deutschland und der Schweiz haben das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., aufgerufen, sich vom Krieg in der Ukraine eindeutig zu distanzieren.
Hollerich forderte ihn auf, sich bei der politischen Führung für eine diplomatische Lösung auf der Basis von Gesprächen und für die Einhaltung des internationalen Rechts einzusetzen. Der COMECE-Vorsitzende mahnte in einem Brief weiter, Kyrill solle sich für „sichere humanitäre Korridore und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe“ stark machen. Öffentlich Kritik an Patriarch Kyrill I. übte auch Jean (Renneteau) von Dubna, Metropolit des Erzbistums der orthodoxen Gemeinden russischer Tradition in Westeuropa des Moskauer Patriarchats. Er forderte den Patriarchen auf, „bei den Machthabern der Russischen Föderation dafür einzutreten, dass dieser mörderische Konflikt schnellstmöglich ein Ende findet.“
Derzeit sind in den umkämpften Gebieten der Ukraine nach Worten des Sprechers der „Orthodoxen Kirche der Ukraine“, Erzbischof Evstratiy (Zoria), keine Beerdigungen möglich. „Priester erzählen, dass Leichen von Zivilisten auf der Straße liegen und sich niemand um sie kümmert“, sagte er im Interview der Zeitung „Die Presse“. Oft würden auch nur Löcher ausgehoben und die Toten ohne jede Zeremonie hineingelegt: „Die Menschen befinden sich in der Hölle.“ Die russischen Angreifer nähmen keine Rücksicht auf religiöse Orte und bombardierten auch Krankenhäuser. „Sie kennen keine Moral“, sagte Evstratiy. In Charkiw seien Gemeindemitglieder getötet worden, als sie nach der Messe das Gotteshaus verließen.
Christian Landl ist Diakon und Seelsorger in den Pfarrgemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach am Attersee.
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